Zuwachs in der „QA-Familie“ Geschäftsführer Izzetin Tekce (Mitte) mit Ausbilder Thorben Grübnau, Personalleiterin Janna Fitje und das gesamte Küchenteam des Patentkrugs freuen sich über das VKD-Siegel - überreicht durch Michael Klutt (3. v. l.). Foto: Sascha Stüber

In den vergangenen Monaten haben drei Betriebe vom VKD das Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ erhalten, drei weitere haben ihre Zertifizierung verlängert. Dabei haben sie immer das Wohl ihrer Azubis im Blick.

Von Anna Häuser 

Eine fundierte Kochausbildung ist für viele aus der Gastrobranche eine Herzensangelegenheit und die Basis, die angehende Köchinnen und Köche brauchen, um im Berufsalltag zu bestehen. Den regelmäßigen Besuch der Berufsschule zu ermöglichen und den Jugendarbeitsschutz sowie den Ausbildungsrahmenplan einzuhalten, sollten in jeden Ausbildungsbetrieb selbstverständlich sein. Leider ist das in der Praxis noch nicht immer der Fall. Mit dem Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert der VKD Betriebe – von der kleinen Dorfschenke bis zur Großküche –, die sich diversen Qualitätsmerkmalen verpflichten. Überprüft wird das im direkten Kontakt mit Ausbilder:in und Azubi durch Fragebogen und Gespräch. In den vergangenen Monaten konnte der Verband so drei neue „Qualifizierte Ausbildungsbetriebe“ in seinen Reihen aufnehmen, drei weitere haben ihre Zertifizierung verlängert. Dazu gehört auch die Barmenia Krankenversicherung AG in Wuppertal. Hier hält Ausbilder und Küchenmeister Jürgen Asmus das Niveau der Kochausbildung hoch, die Zertifizierung wurde nach erneuter Prüfung verlängert.  

Gekommen um zu bleiben 

Johann Grassmugg (links) und Thomas Friess (rechts) gratulieren Ausbilder Axel Strehl. Foto: VKD-Landesverband Nord
Johann Grassmugg (links) und Thomas Friess (rechts) gratulieren Ausbilder Axel Strehl. Foto: VKD-Landesverband Nord

Einer der Neuen ist das Restaurant Strehl in Ahrensburg. Hier bildet Axel Strehl wegen Corona aktuell einen Kochazubi aus. „Sonst sind es auch mal mehr“, sagt der Koch. „Dennoch halte ich den Kreis der Azubis gerne klein, um ihnen die richtige Betreuung zukommen lassen zu können.“ Ein Azubi hat im Sommer 2021 seine Ausbildung im Restaurant Strehl abgeschlossen – und ist geblieben. „Ich beschäftige aktuell drei Köche, die ich alle selbst in der Vergangenheit ausgebildet habe“, erzählt Axel Strehl stolz. „Unser Betrieb lebt davon, dass wir eine gute Ausbildung anbieten und die Leute gerne wieder zurückkommen oder direkt bleiben.“ In dem Ahrensburger Restaurant dürfen die Azubis regelmäßig mit auf Messen, können an Seminaren oder Wettbewerben teilnehmen – alles mit der finanziellen Unterstützung des Ausbildungsbetriebs. „Außerdem bieten wir unserem Köchenachwuchs eine besonders gute Bezahlung“, so der Ausbilder. Der VKD heißt den Zuwachs in der „QA-Familie“ herzlich willkommen. „Wir freuen uns, einen weiteren ‚Qualifizierten Ausbildungsbetrieb‘ im hohen Norden auszuzeichnen. Betriebe wie dieser sind einer von vielen Gründen, eine Kochausbildung in Schleswig-Holstein zu beginnen“, sind sich Thomas Friess und Johann Grassmugg, erster und zweiter Vorstand des VKD-Landesverbands Nord, einig. Für das kommende Ausbildungsjahr sucht Axel Strehl noch nach einem Azubi.  

Transparenz für den Ausbildungsmarkt 

Im Norden außerdem neu dabei ist der Patentkrug in Oldenburg, Hoheitsgebiet von VKD-Vizepräsident Thorben Grübnau. Teil des 14-köpfigen Küchenteams sind aktuell vier Kochazubis. „Ich finde es gut, dass Betriebe, die eine herausragende Ausbildung anbieten, das mit dem VKD-Siegel auch deutlich nach außen zeigen können“, so der Ausbilder. „Das gilt besonders für die, die sich während der Pandemie kreative Konzepte haben einfallen lassen, um ihre Azubis weiterhin bestmöglich zu unterstützten. Wir haben das zum Beispiel mit einem eigenen Lieferservice gemacht.“ Wer im Patentkrug eine Kochausbildung absolviert, erhält einen Satz Kochkleidung, Zuschüsse zu einem Messerkoffer sowie die Mitgliedschaften im Verband und dem regionalen Zweigverein. „Außerdem unterstützen wir unsere Azubis bei der Teilnahme an Wettbewerben und machen mit ihnen hausinterne Schulungen, zum Beispiel einen Besuch beim örtlichen Rinderzüchter“, so Thorben Grübnau. Zusätzlich gibt es eine digitale Plattform, über die das Berichtsheft geführt wird. Künftig sollen hier auch Dienstpläne sowie Rezepte und Hilfestellungen für Azubis integriert werden. 

Auszeichnungen wie das QA-Siegel machen den Arbeits- und Ausbildungsmarkt transparenter für nächste Generationen. Die Zertifizierung dient als Außenwerbung für Ausbildungsbetriebe und als Orientierungshilfe für potenzielle Lehrlinge. „Häufig wissen Interessierte nicht, welcher Betrieb gut ist“, erklärt Thorben Grübnau. „Umso wichtiger ist es, künftig noch mehr über die positiven Beispiele zu sprechen.“ Dieser Meinung ist auch Diana Hoffmann vom Restaurant Herzogskelter in Güglingen, in dem aktuell drei Köch*innen ausgebildet werden. „Wir haben uns für die Zertifizierung entschieden, um uns von anderen Betrieben abzusetzen. Es gibt viele gute Ausbildungsbetriebe, aber auch viele schwarze Schafe. Durch die Zertifizierung möchten wir zeigen, dass wir es besser machen, die Azubis nicht ausnutzen und uns an die Regeln halten.“

 

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Freude über die Rezertifizierung der Barmenia Krankenversicherung in Wuppertal: (v.l.n.r) Benno Sasse, erster Vorsitzender des Clubs der Köche Rhein Wupper, Ausbilder und Küchenmeister Jürgen Asmus, Uwe Scheffler, Abteilungsleiter Casinoservice und Azubi Till Lamsfuß. Foto: Barmenia Krankenversicherung AG

Qualifizierter Ausbildungsbetrieb Logo Neu Schild Klein

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Alle Infos und die Liste aller Qualifizierten Ausbildungsbetriebe gibt es hier.


(Neue) Qualifizierte Ausbildungsbetriebe

Quartal 3/20 

  • Herzogskelter, Güglingen (Rezertifizierung) 
  • Restaurant Café Hirsch, Besigheim 

Quartal 1/21 

  • Gasthaus Schulte, Wickede (Rezertifizierung) 

Quartal 3/21 

  • Patentkrug, Oldenburg 
  • Barmenia Krankenversicherung AG, Wuppertal (Rezertifizierung) 
  • Restaurant Strehl, Ahrensburg 

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