„Wir können nicht nur zuschauen“ März 2022: Menschen warten an der ukrainischen Grenze auf die Ausreise. Foto: Faulstich

Digestif von Stefan Faulstich, Vorsitzender des Vereins der Köche 1921 Fulda e. V., KÜCHE-Ausgabe April 2023.

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Stefan Faulstich, Vorsitzender des Vereins der Köche Fulda. Foto: Alexander Mengel

Über ein Jahr dauert der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nun schon an. Wegen familiärer Beziehungen hatte ich persönlich schon immer einen Bezug zu dem Land. Außerdem hat der Verein der Köche Fulda vor über drei Jahren die Patenschaft für die ukrainische Köche-Jugendnationalmannschaft übernommen und sie unter anderem finanziell dabei unterstützt, an der IKA/Olympiade der Köche 2020 teilnehmen zu können. Noch drei Monate vor Kriegsbeginn waren einige Mitglieder der Mannschaft zu einem 14-tägigen Workshop bei uns in Fulda. Jetzt sind einige dieser jungen Menschen im Militärdienst und kämpfen im wahrsten Sinne des Wortes an der Front. Deshalb war für mich schnell klar: Wir können nicht nur zuschauen, sondern müssen helfen, wo es nur geht. 

Zusammen mit zahlreichen Kolleg:innen haben wir von Kriegsbeginn bis März 2023 insgesamt 24 Konvois mit Hilfsgütern in die Ukraine gefahren. Dort haben wir inzwischen einen guten Kontakt zu „Chefsagainstwar“ aufgebaut, ein Netzwerk, das namhafte ukrainische Köch:innen ins Leben gerufen haben. Gemeinsam mit ihnen unterstützen wir die Kolleg:innen vor Ort, die beispielsweise in freiwilligen Einheiten Suppenküchen für die Armee oder die Zivilbevölkerung in bekriegten Regionen betreiben. Unsere Hilfsgüter, wie Lebensmittel, Sanitätsmaterial, Babynahrung, aber auch gebrauchte Küchentechnik fahren wir bis zu einem bestimmten Punkt in der Zentralukraine. Darüber hinaus wäre es den deutschen Helfer:innen gegenüber unverantwortlich. Tatsächlich haben wir bereits vier ukrainische Volontäre, die die Sachen abholen und verteilen wollten, in den vergangenen Monaten verloren, weil sie über Minen gefahren sind. Das führt einem vor Augen, dass der Krieg in Europa Realität ist.  

Inzwischen haben wir den Verein „People for People Fulda e. V.“ gegründet, in dem sich Kolleg:innen aus der gesamten Region und auch ukrainische geflüchtete Köch:innen engagieren. Weil wir keinerlei Verwaltungskosten haben, kommt jeder gespendete Cent tatsächlich der Ukrainehilfe zugute – im Kriegsgebiet sowie für die Flüchtlinge hier in Deutschland. Jede Hilfe zählt und wir freuen uns über Unterstützung.  

Mehr Infos zur Ukrainehilfe Fulda gibt es auf www.pfpfd.de 


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Dieses „Digestif“ ist Teil der April-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.


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