Die wirtschaftlichen Hilfsprogramme in Zeiten der Pandemie sind komplex und betreffen viele Unternehmen, Institutionen und Selbstständige. Wir haben die aktuell gültigen Maßnahmen und Informationen zusammengefasst.
November, Dezember, Januar: Für sehr viele Gastro-Unternehmen ist dieser Winter eine harte Zeit des Bangens und Hoffens. Sie warten auf die außerordentlichen Wirtschaftshilfen des Bundes, die Hilfen für Betriebe, die aufgrund der zur Bewältigung der Pandemie erforderlichen Maßnahmen temporär geschlossen oder eingeschränkt sind.
- Corona-Novemberhilfe
Anträge können bis zum 31. Januar 2021 gestellt werden.
Die zuvor auf 10.000 Euro gedeckelte Abschlagszahlung wurde auf max. 50.000 Euro erhöht.
Die reguläre Auszahlung durch die Bewilligungsstellen der Länder hat gerade begonnen.
Update vom 14. Januar: Die Antragsfrist wurde verlängert bis zum 30. April 2021. - Corona-Dezemberhilfe
Anträge können bis zum 31. März 2021 gestellt werden.
Update vom 14. Januar: Die Antragsfrist wurde verlängert bis zum 30. April 2021. - Überbrückungshilfe II
Update vom 14. Januar: Für die Fördermonate September bis Dezember 2020 wurde die Antragsfrist verlängert bis zum 31. März 2021. - Überbrückungshilfe III
Die verlängerte Überbrückungshilfe läuft von Januar bis Ende Juni 2021.
Mehr Informationen zu den Überbrückungshilfen
- Die November- und Dezemberhilfen, deren Fördersumme mehr als 5.000 Euro beträgt, können ausschließlich über einen prüfenden Dritten beantragt werden.
- Soloselbständige, die bislang keinen Antrag auf Überbrückungshilfe gestellt haben, können mit dem Direktantrag auf November- und Dezemberhilfe im eigenen Namen (ohne prüfenden Dritten) bis zu 5.000 Euro beantragen.
Dehoga-Umfrage zur aktuellen Lage
Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat in der Zeit vom 4. bis 10. Januar eine Umfrage zur wirtschaftlichen Lage im Gastgewerbe gestartet, an der sich 12.000 Betriebe beteiligt haben. Nach den vorliegenden Ergebnissen haben erst 68,1 Prozent Betriebe (8.529 Antworten) Abschlagszahlungen von den Novemberhilfen erhalten und zwar in Höhe von durchschnittlich 10.927 Euro.
„Die vollmundig versprochenen Hilfszahlungen für alle Betriebe sind überfällig“ sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick mit Blick auf die dramatische Lage der Branche. Von März bis Dezember hat das Gastgewerbe fast die Hälfte seiner Umsätze verloren. Laut der Dehoga-Umfrage meldeten die Betriebe von März bis Dezember Umsatzeinbußen von 47,0 Prozent. „Mit der Schließung am 2. November wurde von unserer Branche ein Sonderopfer abverlangt, damit die Schulen und die übrige Wirtschaft geöffnet bleiben konnten. Eine Entschädigung der finanziellen Ausfälle wurde mit Beschluss der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten der Länder am 28. Oktober zugesagt. Dieses Versprechen gilt es jetzt einzulösen“, fasst Zöllick die Erwartungshaltung der Branche zusammen.
Weitere Links und Infos auf der VKD-Corona-Seite.
DIE PRESSEMITTEILUNG DES DEHOGA IN VOLLER LÄNGE
DEHOGA-Verbandsumfrage:
Im Gastgewerbe stehen Existenzen und Vertrauen in die Politik auf dem Spiel
DEHOGA warnt vor großer Pleitewelle und drängt auf schnelle Auszahlung wie überfällige Korrekturen der Hilfsprogramme
(Berlin, 11. Januar 2021) Heute vor zehn Wochen mussten die gastgewerblichen Betriebe schließen und dennoch haben viele Betriebe immer noch keine Novemberhilfe erhalten. 75,5 Prozent der Gastronomen und Hoteliers bangen um ihre Existenz. Jeder vierte Unternehmer (24,9 Prozent) zieht konkret die Betriebsaufgabe in Erwägung, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bun-desverband). Nach dem Corona-Jahr 2020 sind die Konten leer bei weiterhin hohen Kosten. Von den am 28. Oktober zugesagten Novemberhilfen sind bei den Betrieben bisher nur Abschlagszahlungen angekommen – und bei vielen noch nicht einmal diese. Die ebenfalls angekündigten Dezemberhilfen stehen auch noch aus. „Unsere Betriebe befinden sich seit dem 2. November im Lockdown und eine Öffnungsperspektive fehlt“, sagt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Die Unternehmer und Unternehmerinnen fühlten sich zunehmend von der Politik im Stich gelassen. Das sei genau das Gegenteil von „schnell und unbürokratisch“, wie es von den Bundesministern Peter Altmaier und Olaf Scholz zugesagt wurde. „Die versprochenen November- und Dezemberhilfen müssen jetzt endlich bei allen Betrieben ankommen“, drängt Zöllick. „Insbesondere gilt es, jetzt Klarheit und längst überfällige Korrekturen bei den Hilfsprogrammen vorzunehmen – wie vom DEHOGA seit Wochen gefordert. Das aktuelle Hilfschaos und die kaum noch zu überbietende Komplexität müssen beseitigt werden.“
- Wir erwarten schnellstmöglich die angekündigte Anpassung der EU-Beihilferahmen wie von uns bereits wiederholt angemahnt. Damit könnte ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Komplexität und Unverständlichkeit der Programme geleistet werden
- Kürzungen der zugesagten Hilfen durch nachträgliche Änderungen der Fördervoraussetzungen sind völlig inakzeptabel. Dies betrifft die Überbrückungshilfen wie offensichtlich auch die November -und Dezemberhilfen
- KfW-Kredite mit mehr als sechs Jahren Laufzeit dürfen nicht zum Nennbetrag angerechnet werden.
- Das 80:20-Erfordernis für Mischbetriebe und verbundene Unternehmen ist sachwidrig. Es kann nicht sein, dass Brauereigaststätten, Winzer mit Hotel und Gastronomie oder ein Restaurant, das Schulcatering betreibt, durch die-se Regelung komplett durchs Raster fallen
- Es muss endlich Klarheit darüber bestehen, wann nach welchen Kriterien große Unternehmen Anträge stellen können. Die größten Arbeitgeber der Branche dürfen nicht im Stich gelassen werden. Wir erwarten, dass die notwendige Genehmigung für dieses Antragsverfahren schnellstmöglich in Brüssel durchgesetzt wird.
„Die Betriebe haben sich darauf verlassen, dass die versprochenen umsatzorientierten Hilfen nach Abzug des Kurzarbeitergeldes in voller Höhe fließen. Stattdessen erleben sie jetzt, dass die Hilfe nur sehr schleppend gezahlt wird und aufgrund von Anrechnungen an anderer Stelle auch nicht im vollen Umfang ankommt“, berichtet Zöllick. „Dies führt zu Verzweiflung und maximalem Frust bei den notleidenden Betrieben. Vertrauen in die Politik und ihre Corona-Strategie wird zerstört.“ Zöllick fordert mehr Tempo bei der Abwicklung der Hilfen. Nach den vorliegenden Ergebnissen haben erst 68,1 Prozent Betriebe (8.529 Antworten) Abschlagszahlungen von den Novemberhilfen erhalten und zwar in Höhe von durchschnittlich 10.927 Euro
„Die vollmundig versprochenen Hilfszahlungen für alle Betriebe sind überfällig“ sagt Zöllick mit Blick auf die dramatische Lage der Branche. Von März bis Dezember hat das Gastgewerbe fast die Hälfte seiner Umsätze verloren. Laut der DEHOGA-Umfrage meldeten die Betriebe von März bis Dezember Umsatzeinbußen von 47,0 Prozent. „Mit der Schließung am 2. November wurde von unserer Branche ein Sonderopfer abverlangt, damit die Schulen und die übrige Wirtschaft geöffnet bleiben konnten. Eine Entschädigung der finanziellen Ausfälle wurde mit Beschluss der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten der Länder am 28. Oktober zugesagt. Dieses Versprechen gilt es jetzt einzulösen“, fasst Zöllick die Erwartungshaltung der Branche zusammen.
An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage im Gastgewerbe beteiligten sich in der Zeit vom 4. bis 10. Januar 12.000 Betriebe