Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? Wer ist Mitglied der VKD-Familie? In der Serie „Who is Who im VKD“ spricht diesmal Paul Emde aus Leipzig über die Köchenationalmannschaft als Aushängeschild des VKD und Einstieg in die Verbandsarbeit.
Was verbindet Sie besonders mit dem VKD, mit Ihrem Landesverband bzw. Zweigverein?
Der erste Kontakt entstand ganz klassisch zu Beginn meiner Kochausbildung an der Schule. Bereits im zweiten Lehrjahr bin ich in die Köchenationalmannschaft des VKD gekommen, da ich unbedingt als Koch Wettkämpfe bestreiten wollte. Ralf Meneghini und Hans-Peter Achenbach, damals Tuschla, sind mir besonders in Erinnerung geblieben, weil sie mich im Frühjahr 2010 zum ersten Teamtraining nach Bad Mergentheim eingeladen hatten. Im November des gleichen Jahres bin ich mit dem Team nach Luxemburg zur WM gefahren.
Welche Kochtechnik, welche Zubereitungsart hat aktuell Zukunft, wohin geht der Trend?
Es geht eher weg vom Sous-Vide-Kochen und hin zu den Basics, zu den klassischen Kochtechniken, daran halten wir uns auch im Nationalteam. Wir braten das Fleisch wieder richtig an und diskutieren jedes Mal darüber, was nun besser ist. Ich denke, jeder sollte seinem eigenen Stil treu bleiben und kochen, was schmeckt. Inzwischen vermischen sich die Einflüsse aus allen Ländern ja ohnehin und ich würde mir manchmal wünschen, dass es weniger Hype um bestimmte Zubereitungsmethoden gäbe.
Welche Kolleg:innen oder Weggefährt:innen haben Sie am meisten geprägt, und warum?
Mir hat mal jemand den Tipp gegeben, von jedem das Beste mitzunehmen und trotzdem das zu tun, was ich für richtig halte. Mein damaliger Ausbilder Roberto Hahnelt aus Chemnitz hat mich nicht nur fachlich begleitet, sondern auch menschlich sehr geprägt. Von ihm habe ich gelernt, dass man ein Küchenteam auch mit Humor führen kann und nicht wegen jeder Kleinigkeit explodieren muss. Auch Thomas Haus vom Restaurant Goldman hat mir viel beigebracht, unter anderem, dass man nicht immer das Mittelstück nehmen muss und auch mal eine Karottenschale verarbeiten kann.
Was wünschen Sie sich vom VKD in den kommenden fünf Jahren?
Trotz meines Ehrenamts als Mannschaftstrainer fehlt manchmal die Zeit, um sich ausreichend mit dem Verband zu beschäftigen und gut genug beurteilen zu können, was der VKD wirklich alles tut. Die Köchenationalmannschaft ist aus meiner Sicht ein wichtiges Aushängeschild des Verbands und verdient noch mehr Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit. Im Team zu sein, kann für junge Kolleginnen und Kollegen ein Anreiz sein, sich im Verband zu engagieren, und wer einmal hier mitmacht, fängt meist Feuer.
Welchen Traum, ob berufs-, verbandsbezogen oder privat, würden Sie sich gern erfüllen?
Langfristig wünsche ich mir vor allem Zufriedenheit mit mir selbst und mit dem, was ich erreicht habe. Es gibt eine Fernsehfolge mit Jamie Oliver, in der er einen älteren Gastronomen auf einer italienischen Insel besucht, der nur dann kocht, wenn er Lust dazu hat und frische Produkte auf dem Markt findet. In der Gastronomie unabhängig das zu tun, war mir wirklich Spaß macht, das wäre ein Traum.
Paul Emde
Paul Emde, Jahrgang 1990, ist Koch und seit 2017 ehrenamtlicher Trainer der deutschen Köche-Jugendnationalmannschaft. Mitglied im VKD seit 2009, Landesverband Mitteldeutschland. Berufliche Stationen u. a. Restaurant Goldman, FPS Catering@work, Sodexo Services, Compass Group und seit Sommer 2022 CuisinEvent, Leiter Hospitality Catering bei RB Leipzig.
WHO IS WHO IM VKD
Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? Wer ist Mitglied der VKD-Familie? Was motiviert diese Mitglieder zum Ehrenamt, welche Lebensläufe und welche Erfahrungen bringen sie mit, was beschäftigt sie? In der Serie „Who is Who im VKD“ treffen wir einige von ihnen und stellen Fragen.