Ob bei Protestaktionen, digitalen Spargelschälwettbewerben oder Charity-Aktionen: Das Vereinsleben der VKD-Zweigvereine kam während der vergangenen Wochen keineswegs zum Stillstand. Die Mitglieder brauchten nur ein wenig mehr Kreativität als üblich.
Von Anna Häuser
Jugendseminar, Jahresversammlung oder Spargelschälaktion – den festen Eventgrößen im Kalender vieler VKD-Zweigvereine wurde in diesem Jahr ein Strich durch die Rechnung gemacht. Zahlreiche Treffen und Aktionen mussten abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Das bedeutete aber keineswegs, dass das Vereinsleben vollends zum Stillstand kam. Ganz im Gegenteil: Bundesweit haben die kreativen Köpfe der Zweigvereine sich Wege einfallen zu lassen, um ihren Mitgliedern auch weiterhin ein aktives Vereinsleben bieten zu können.
Digitales Spargelschälen in Berlin
So auch im Verein der Köche der Hauptstadt Berlin e. V.. Die traditionelle Spargelschälmeistershaft auf dem Spargel- und Erlebnishof Klaistow fiel Anfang Mai leider aus, ganz darauf verzichten mussten die Hauptstadtköche aber nicht. „Wir haben den Wettbewerb kurzerhand digital stattfinden lassen“, erzählt VKD-Vizepräsident und Vorsitzender der Berliner Köche, Daniel Schade. Heimische vier Wände statt Publikum und große Bühne: „Jeder Teilnehmer unseres Online-Spargelschälwettbewerbs musste innerhalb einer Minute so viel Gramm Spargel wie möglich schälen. Vom Ergebnis auf der Waage haben sie dann ein Foto gemacht und in unsere Vereins-WhatsApp-Gruppe geschickt“, erklärt Schade. Mit 516 Gramm hat Rainer Wendl gewonnen und bekommt seinen Preis bei einem Grillabend, der hoffentlich im Sommer stattfinden kann. Auch wenn die Reaktionen auf den digitalen Wettbewerb unterschiedlich ausfielen, von „so ein Quatsch“ bis hin zu „klasse Idee“, ist Daniel Schade froh über die Möglichkeiten von WhatsApp und Co.: „Bis das Kontaktverbot gelockert wird, kann das Vereinsleben wenigstens virtuell stattfinden. Doch natürlich freuen wir uns sehr, wenn diese Übergangslösung Geschichte ist und wir wieder gemeinsam an einem Tisch sitzen können.“
Spargel-Menü to go in Köln
In Köln musste das traditionelle und beim Publikum sehr beliebte Spargelschälen des Colonia Kochkunstvereins und Gasteria 1884 e.V. dieses Jahr ebenfalls neu interpretiert werden. „Da wir den Erlös jedes Jahr spenden, wollten wir die Aktion nicht einfach ausfallen lassen“, sagt Robert Wullen, Pressesprecher des Colonia Kochkunstvereins. Die Idee: ein Spargel-Menü to go für das Krankenhauspersonal der Kinderklinik Amsterdamer Straße und der Lungenklinik Köln-Merheim. „So konnten wir denen eine Freude machen, die zurzeit besonders gefordert sind“, erklärt Wullen. Die Mitglieder des Vereins kochten und verteilten rund 200 Menüs, jeweils inklusive einer Flasche Wein. Die Kölner Köche haben sich neben den To-Go-Menüs noch etwas Besonderes einfallen lassen, um auf die traditionelle Geldspende nicht verzichten zu müssen. „Wir haben 999 hochwertig gedruckte Spargelzertifikate anfertigen lassen“, berichtet Ernst Vleer, Vorsitzender des Vereins. „Diese konnten für 25 Euro das Stück erworben werden. Den Erlös des Verkaufs haben wir der Kölner Kinderklinik gespendet.“ So konnten die Kölner mit ein wenig Kreativität ihre Spargelschälaktion – wenn auch ein wenig anders – stattfinden lassen und sogar doppelt Gutes tun.
Dresdner geben den Löffel ab
Auch der Verein Dresdner Köche 1872 e. V. hat über den eigenen „Vereins-Tellerrand“ geblickt – und zwar auf das Wohl der Gastronomiebranche. Seit vielen Wochen unterstützt der Verein die Aktion Leere Stühle. Anfang Mai haben sie darüber hinaus symbolisch „den Löffel abgegeben“, um auf die missliche Lage der Gastronomie aufmerksam zu machen. „Viele unserer Mitglieder sind von der Krise betroffen“, sagt Werner Hergert, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit der Dresdner Köche. „Wir haben einen großen Holzlöffel in das Fass geworfen, um zu zeigen, dass wir als Verein unsere Kolleginnen und Kollegen so gut es geht in dieser Zeit unterstützen.“ Das persönliche Highlight von Werner Hergert an diesem Tag: ein Gespräch mit dem Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
Corona hat viele Köchinnen und Köche in der Not zusammenwachsen lassen. Das zeigt sich auch in unseren VKD-Zweigvereinen. Mit viel Kreativität schaffen sie es, das Vereinsleben weiter aufrecht zu erhalten – und dabei mancherorts sogar noch Gutes zu tun.
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