Aus dem Präsidium von Marketa Schellenberg, VKD-Vizepräsidentin, KÜCHE-Ausgabe Juli 2022
Wir wissen alle, wie es geht – das Zusammenspiel einer Küchenbrigade. Die Bestellungen flattern rein und die Köch:innen setzen sich in Bewegung. Jeder Handgriff am Posten sitzt, das Timing passt, kein Wort ist nötig. Bis das Ergebnis stimmt und das Team zufrieden ist. Köchinnen und Köche sind Meister der Umsetzung, der Flexibilität, des Krisenmanagements – auch unter Druck und sich ständig wandelnden Situationen.
Umso verwunderlicher ist es, dass die Organisation der Verbandsarbeit uns manchmal vor Hürden stellt. Wenn es darum geht, die Aufgaben gerecht und nach Kompetenzen aufzuteilen, Zeiten und Absprachen einzuhalten, verbindlich abzuliefern und Nacharbeit zu leisten. Woher kommt es, dass wir beruflich so strukturiert sind und bei der Verbandsarbeit stolpern? Alles beginnt mit der Führung. Führung gibt Halt, zeigt Richtung, bestimmt den Rahmen und legt die Ziele fest. Eine Führung trifft Entscheidungen, die wiederum Vertrauen und Rückhalt brauchen, auch für nicht so attraktive Aufgaben.
Der VKD ist an einem Punkt, an dem Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden. Mit Hilfe einer Agentur stellen wir seit einigen Monaten die Weichen für die künftige Ausrichtung des Verbands. Wir hinterfragen bestehende Strukturen, legen Schwerpunkte fest und sprechen über Tradition und Wandlung. Gleichzeitig verändert sich unsere Berufswelt rasant und die Entscheidungen, die wir heute treffen, werden erst nach Jahren zeigen, ob wir die Bedürfnisse unseres Berufs richtig eingeschätzt haben.
Das „Wir“ ist gefragt
In den Arbeitsgruppen wurde insbesondere über ein Wort für die Zukunft gesprochen: das „Wir“. Es steht für Loyalität, Mitarbeit und für aktive Kolleg:innen, die Posten besetzen, Aufgaben übernehmen und liefern. Unsere ehrenamtlichen Mitglieder sind ohnehin mit vielen Aufgaben versorgt, ob im aktiven Beruf, mit Familie oder nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben. Deswegen sollten wir die Aufgaben im Gesamtvorstand und in den Zweigvereinen auf viele Schulter verteilen. Wenn Mitglieder doch mehr Aufgaben annehmen, als sie tragen können, ist das „Wir“ gefragt. Ebenso wie die Führung, die erkennt, wer Unterstützung braucht. Aus den vielfältigen Aufgaben kann jedes Mitglied eine für sich passende aussuchen und einen Posten besetzen, der dem persönlichen Zeitrahmen und der Qualifikation entspricht.
Die Freude an laufenden Projekten, am Berufsnachwuchs und an der Gemeinschaft ist die Belohnung für die aufgebrachte Zeit und Leistung in der aktiven Verbandsarbeit. Das können „wir“ feiern.
Dieses „Aus dem Präsidium“ ist Teil der Juli-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.