Thea Nothnagel in VKD-Ehrensenat berufen Thea Nothnagel wurde als erste Frau in den VKD-Ehrensenat berufen. Foto: privat

Für ihren Einsatz und Verdienste für die Kochkunst wurde Thea Nothnagel vielfach ausgezeichnet. Nun ist sie die erste Frau im VKD-Ehrensenat.

1955 hat Thea Nothnagel ihre Ausbildung zur Köchin begonnen. „Meiner Mutter zuliebe“, berichtet die heute 78-Jährige. Bereut hat sie ihre Berufswahl aber nie. Im Gegenteil: „Ich lebe für meinen Beruf.“ Wer die gebürtige Thüringerin kennt, weiß das. Tausende Auszubildende hat sie auf Prüfungen vorbereitet, sie für Wettbewerbe trainiert, sie motiviert. Nun hat der VKD-Vorstand Thea Nothnagel als Ehrensenatorin bestätigt. Damit rückt sie für den kürzlich verstorbenen Richard Kern in das Gremium nach.

Thea Nothnagel, Küchenmeisterin, Ausbilderin, Ökonompädagogin und Fachbuchautorin, arbeitete nach ihrer Meister- und Lehrmeisterprüfung in der zentralen Berufsausbildung der Leipzinger Interhotels, einer Hotelkette in der DDR, als Lehrmeisterin.

Den Kochhut nicht an den Nagel gehängt
1977 ging sie mit ihrem Ehemann, Küchenchef im Palast der Republik, nach Berlin. Sie blieb den Interhotels treu, arbeitete in Stadt Berlin in der zentralen Berufsausbildung. Anfang 1989 wurde sie als Küchendirektorin in die Generaldirektion der Interhotels berufen. Dort wurde sie als Meisterköchin der internationalen Klasse ausgezeichnet. Nach der Wende ging sie als Souschefin und Ausbilderin ins Dom Hotel, später Hilton Hotel Berlin, das ursprünglich ebenfalls zur Interhotel-Kette gehörte. „Es gab keine Alternative. Das war das neuste Hotel vor Ort“, erklärt Nothnagel. Vor acht Jahren wurde sie mit der höchsten Auszeichnung des Hilton geehrt. Erst vor zwei Jahren ging sie in Rente.

Blumen für die neue Ehrensenatorin von VKD-Vizepräsident Daniel Schade (links) und Andreas Truglia, LV-Vorsitzender Berlin-Brandenburg. Foto: privat
Blumen für die neue Ehrensenatorin von VKD-Vizepräsident Daniel Schade (links) und Andreas Truglia, LV-Vorsitzender Berlin-Brandenburg. Foto: privat

Den Kochhut hat sie aber deshalb nicht an den Nagel gehängt. Nach wie vor unterstützt sie das Hilton Berlin ehrenamtlich und bereitet Koch-Auszubildenden auf Prüfungen und Wettbewerbe vor. „Die Lehrlinge sollen die Kochkunst kennenlernen und wissen, was sie für einen schönen und interessanten Beruf haben“, erklärt Nothnagel. Die Vorbereitung auf die Prüfung sei besonders wichtig. Gerade weil sie selbst ihren Beruf so sehr liebt, macht es sie traurig, dass es immer weniger Koch-Auszubildende gibt.

Thea Nothnagel hat eine Tochter und eine Enkelin. Seit 1990 ist sie Mitglied im Verband der Köche Deutschlands. 1997 erhielt sie die Verdienstnadel Gold, 2000 die kulinarische Medaille und 2003 die Präsidentennadel. Zweimal trainierte sie die Köche-Jugendnationalmannschaft zum Olympiasieg und zur Weltmeisterschaft. Als erste Frau im VKD-Ehrensenat freut sie sich auf ihre Aufgaben in diesem Gremium.

VKD-Ehrensenat

Der Ehrensenat setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen, die sich um den Verband der Köche Deutschlands e. V. langjährig in besonderer Weise verdient gemacht haben und über entsprechende Erfahrungen verfügen.
Aufgaben:
1. Schlichtung von Differenzen innerhalb der Landesverbände oder des Verbandes. Der Ehrensenat kann hierzu von jedem Mitglied des Verbandes angerufen werden. Er wird dann nach Anhörung der Probleme Lösungsmöglichkeiten dem Gesamtvorstand vorgeschlagen.
2. Er kümmert sich um soziale Belange von Mitgliedern.
3. Der Ehrensenat stellt seine Erfahrungen dem Gesamtvorstand zur Verfügung.
4. Er kann bei einschneidenden Entscheidungen des Vorstandes zu Rate gezogen werden.


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