Team Germany: Erfolg ist kein Glück Die deutschen Köchenationalmannschaften treffen sich regelmäßig - wenn auch aktuell nur virtuell. Foto: VKD/Sascha Walz

Wie bereitet sich die deutsche Köchenationalmannschaft auf Wettbewerbe vor, was geschieht im Training und wer übernimmt welche Aufgaben? Ein Blick hinter die Kulissen, Teil 2.

Von Aina Keller

Zwei Tage frei, Zeit für die Kumpels, Shopping und Chillen? Von wegen. Wer sich als Mitglied der deutschen Köchenationalmannschaft für dieses besondere „Hobby“ entschieden hat, verbringt einen nicht unerheblichen Teil der privaten Freizeit – genau – am Herd. „Kochen für Deutschland“ ist ein Ehrenamt und somit finden alle Team-Aktivitäten an den freien Tagen oder im Urlaub der Mitglieder statt.

Übung braucht Strukturen

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Mannschaft trifft Mise-en-Place. Foto: VKD/Sascha Walz

Die deutsche Mannschaft setzt auf gemeinsame Trainings und so kommen regelmäßig Junior sowie Senior Team an einem Trainingsort zusammen. Je näher der Wettbewerb rückt, desto eher kommt es zu getrennten Übungseinheiten – nicht zuletzt, weil die jeweilige Ausschreibung unterschiedlich ist. Die Teams treffen sich im Durchschnitt einmal im Monat, darüber hinaus wird auch noch zu Hause trainiert. Gerade am Anfang der Trainingsphase geht es erst einmal darum, die Stärken und Schwächen des Einzelnen zu erkennen und das Team zusammenzuschweißen. Mindestens genauso bedeutsam sind die jeweils aktuellen Anforderungen an den bevorstehenden Wettbewerb: Die Ausschreibung wird quasi zur „Bibel“ des Teams und jeder ist gut beraten, alle Einzelheiten genau zu lesen. Beim gemeinsamen, meist zweitägigen Training kommt es dann vor allem auf Strukturen und eine gute Vorbereitung an. „Es ist unerlässlich, dass jedes Mitglied sich außerhalb der Treffen mit den Rezepten und der Zubereitung beschäftigt“, sagt Teammanager Ronny Pietzner. „Nur so können die Abläufe verinnerlicht und später erfolgreich in der Gruppe umgesetzt werden.“

Ein typischer Trainingstag

Kulinarisch, kollegial und immer im Austausch. Foto: VKD/Sascha Walz
Kulinarisch, kollegial und immer im Austausch. Foto: VKD/Sascha Walz

Anreise und Lagebesprechung am Samstag, dann Mise-en-place, Hausaufgaben-Vergleich und erster Menüdurchlauf am Sonntag sowie Buffet-Probe und Kritikgespräch am Montag: So oder so ähnlich kann eine typische Trainingseinheit ablaufen. Im Stadium der Menüentwicklung bringen die Mitglieder jeweils einzelne Komponenten mit, um diese den Kollegen vorzustellen und dann in kleineren Gruppen daran zu tüfteln. In der Phase der Optimierung geht es darum, das Beste aus den Produkten herauszuholen. Alles muss möglichst wettbewerbstauglich sein, also im vorgegebenen Zeitrahmen zu bewältigen, sowie handwerklich einwandfrei, individuell und authentisch. Dazu gehört auch, dass die Support-Mannschaft probeweise das finale Programm von A bis Z einmal durchkochen muss. „Auf diese Weise können wir den Ernstfall simulieren, falls Mitglieder ausfallen“, so Pietzner. „Und wir behalten im Blick, auf welchem Leistungsstand die Einzelnen sind.“

Proben für den Ernstfall
Training für einen internationalen Wettbewerb heißt, eine möglich realitätsnahe Umgebung herzustellen. Regelmäßig finden deshalb öffentliche Auftritte mit geladenen Gästen statt, in deren Rahmen die Teams das spätere Wettbewerbsmenü testen. „In Vorbereitung auf den einen großen Tag ist es wichtig, rechtzeitig vorher eine wettbewerbsähnliche Atmosphäre zu schaffen,“ betont Trainer Paul Emde. „Das einzigartige Gänsehaut-Feeling einer Kocholympiade lässt sich nicht nachstellen. Aber mit kleinen Tricks schaffen wir es, die Mannschaft immer wieder aufs Neue zu motivieren und ihnen das Feuer und den Willen mitzugeben, um im Wettbewerb zu performen.“ Welche Tipps das genau sind, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Da hilft nur eins: bewerben, mitmachen und selbst erleben.

Wie die Einkaufs- und Equipment-Planung im Nationalteam abläuft und welche wichtige Rolle Sponsoren und Partner haben, lesen Sie im nächsten Teil unserer Mini-Serie.


National Culinary Team Germany


Ehrgeiz, Einsatz und Emotionen: Wer sich für das ehrenamtliche Kochen in der deutschen Köchenationalmannschaft interessiert, ist herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Alle Informationen gibt es per E-Mail an koechemannschaft@vkd.com oder online: www.vkd.com/national-culinary-team-germany/.

Die deutschen Köche-Nationalmannschaften werden unterstützt von den Unternehmen RAK Porcelain Europe, Transgourmet Deutschland, Wüsthof, MKN, AMT Gastroguss, Basic Produkte von herba cuisine, Ecolab, Kentaur, etol und SIKA.


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