Knapp zwei Wochen verbrachte der reisende Kochpraktikant Bruno Ebermann im asiatischen Stadtstaat. Dabei war er begeistert von der kulinarischen Vielfalt und wie friedlich die Anhänger unterschiedlicher Religionen miteinander leben.
Von Sonja Kuhl
„Singapur ist die harmlose Version von Asien für Leute, die asiatische Luft schnuppern, aber den Komfort der westlichen Welt nicht aufgeben wollen. Ein gutes Land, um sich an Asien heranzutasten.“ So beschreibt Bruno Ebermann den Stadtstaat mit 5,6 Millionen Einwohnern. Singapur sei sehr sauber, sicher und verfüge über eine gute Infrastruktur. Es biete sich an für einen kurzen Zwischenstopp während eines Asienurlaubs. Insbesondere viele Langzeitreisende decken sich hier mit Toilettenartikeln ein. Für den reisenden Koch-Praktikanten Bruno Ebermann stand aber auch wieder die Kulinarik im Mittelpunkt.
Er schwärmt regelrecht von der Auswahl an Essen. „In Food Courts trifft sich das komplette kulinarische Asien. Die Qualität des Essens ist so hoch, wie es sie in den Ursprungsländern kaum ist. Eine Qualität, dass du eigentlich ausrasten kannst.“ Bruno hat aber nicht nur das Essen in Foodcourts genossen, sondern auch einige Sternerestaurants besucht. „Das ist sehr teuer in Singapur. Aber es war die Erfahrung wert“, sagt er. Alleine war er dabei nicht. Mit zwei Freunden, die zeitgleich im Land waren, probierte er sich durch die gehobene Küche. „Du kannst in der besten Stadt der Welt sein: Wenn du niemanden hast, mit dem du es teilen kannst, ist es nur halb so schön“, findet er und hält den Wert von Freundschaft hoch.
In Singapur in eine Küche zu kommen, war für Bruno eine echte Herausforderung. Durch einen entfernten Kontakt schaffte er es aber, vier Tage Praktikum im Tippling Club, 2017 auf Platz 27 der Asia‘s Best Restaurants, zu machen. Die Küche beschreibt Bruno als „Metropolitan Style“. „Das hätte überall sein können, London, Tokio oder Paris. Die Küche hat nicht den Singapur-Charakter wiedergespiegelt – schon von den Zutaten her.“ Bruno wollte das Authentische des Landes erleben, wollte mehr über landestypische Techniken erfahren. So ging er mehrfach mit dem Küchenchef des Tippling Club essen. „Er hat mir viel erklärt über Singapur und auch das Essen dort. Das hat für mich den Sinn der Reise erfüllt.“
Viel Sightseeing stand auf dem Programm während Brunos Besuch. Er war begeistert von der großen Vielfalt des Stadtstaats. In Little India lernte er die besondere Kaffeekultur kennen, und ein Besuch in Little China stand genauso auf seinem Programm wie eine Tempeltour. Buddhisten, Hinduisten, Sikh-Anhänger – „Alle Religionen leben hier ganz friedlich neben- und miteinander“, hat Bruno festgestellt. „Das ist für Backpacker fast schon zu perfekt“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Nächster Stopp: Hongkong
Über Bruno Ebermann:
Bruno Ebermann, 27 Jahre alt, aufgewachsen als Sohn eines Gastronomenpaars, absolvierte seine Kochausbildung im Schwarzwald. Schon früh stand für ihn fest, dass er kochend die Welt bereisen möchte. So arbeitete er unter anderem in Sterneküchen im Schwarzwald, in London und St. Moritz, in einem Coffeeshop mitten im australischen Outback, einem American Style Steak House in Melbourne, dem schwäbischen Gasthof seiner Eltern bei Stuttgarter sowie im Casual Fine Dining in einem koreanischen Restaurant in Berlin. 2016 hat er seine Reise durch zehn Länder Asiens gestartet. In einer Serie berichtet er davon auf der VKD-Website sowie unter www.theculinarygypsy.com.