Digestif von Daniel Schöfisch, Küchenchef im Seezeitlodge Hotel & Spa in Gonnesweiler & Sieger des Rudolf Achenbach Preis 2005. KÜCHE-Ausgabe Januar/Februar 2025.
Vor 20 Jahren habe ich im Finale des Rudolf Achenbach Preis mitgekocht – ein Erlebnis, das mich fachlich und persönlich sehr geprägt hat. Besonders in Erinnerung geblieben sind die Besichtigung der Delikatessen-Manufaktur und das Get-together mit den anderen Azubis am Vortag des Wettbewerbs. Es war eine tolle Gelegenheit, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Die Aufgabe, ein Drei-Gang-Menü aus einem unbekannten Warenkorb zu entwickeln und zuzubereiten, war spannend und herausfordernd. Ich servierte unter anderem weißes Schokoladeneis im Dessert und war stolz, dass mein Menü die Jury am meisten überzeugte. Ein Highlight der Siegerehrung im Frankfurter Sheraton Hotel war die Laudatio von Tim Mälzer. Er war damals bereits ein bekannter TV-Koch, ebenfalls Sieger des Rudolf Achenbach Preis und diesmal Jurymitglied. Als besonderen „Motivations-Goodie“ hatte er einen Sonderpreis für alle Finalist:innen ausgelobt, das war eine großzügige Geste, die das Miteinander und den Wert des Wettbewerbs noch einmal unterstrichen hat. Thea Nothnagel, meine Ausbilderin im Hilton Berlin, beeinflusste meine Teilnahme entscheidend. Sie unterstützte mich in meiner beruflichen Entwicklung und ermöglichte es mir, mich nach dem gewonnenen Vorentscheid in meinem Lehrbetrieb auf das Finale in Frankfurt vorzubereiten.
„Der Rudolf Achenbach Preis hat sich stetig modernisiert.“
Der Erfolg beim Rudolf Achenbach Preis war am Anfang meiner Karriere ein gutes Sprungbrett. Er half mir, mich für Stipendien zu bewerben und öffnete mir Türen zu neuen beruflichen Chancen. Nach meiner Ausbildung folgten kurze Praktika bei Sterneköchen wie Karlheinz Hauser, Joachim Wissler und Dieter Müller, bevor ich meinen Wehrdienst in der Küche des Bundesverteidigungsministeriums absolvierte. Nach einigen Jahren als Koch in den USA bin ich seit 2016 Küchenchef und Ausbilder in der Seezeitlodge. Jeder Wettbewerb ist eine wertvolle Erfahrung für junge Talente, und der Rudolf Achenbach Preis wurde über die Jahre stetig modernisiert – sowohl in der Aufgabenstellung als auch in der Außendarstellung, etwa auf Social Media. Es geht nicht nur ums Gewinnen – auch wenn das ein toller Moment ist –, sondern vor allem um die Chance, sich mit anderen zu messen, auszutauschen und voneinander zu lernen. Ich sehe den Wettbewerb als eine wertvolle Ergänzung zur Ausbildung, für mich war er ein erster wichtiger Meilenstein in meiner Karriere als Koch.
Stell dich der Challenge und sei dabei!
Bewirb dich bis zum 31. Januar 2025 für den Rudolf Achenbach Preis 2025.
Dieses „Digestif“ ist Teil der Januar/Februar-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder ab Ende Januar hier online lesen.
Porträt: Seezeitlodge Hotel & Spa/Günter Standl