Lieblingsfach Praxisunterricht Der Praxisunterricht ist Tomas Lieblingsunterricht. Foto: VKD

Die Berufsschule ist ein wichtiger Teil der Koch-Ausbildung. Wie der Unterricht strukturiert ist und was gelehrt wird, erklärt Berufsschullehrer Markus Wolf. Außerdem verrät Koch-Azubi Tomas Njie nach einem Jahr Koch-Ausbildung die Highlights seines Lieblingsfachs, dem Praxisunterricht.

Von Anna Häuser

Es ist Sommer – das bedeutet, für viele angehende Köche und Köchinnen startet bald ihr erstes Ausbildungsjahr. Doch die Kochausbildung findet nicht nur in den Küchen der Betriebe statt. „Ich freue mich immer, wenn alle Koch-Azubis direkt am ersten Tag pünktlich da sind und Zettel und Stift dabeihaben“, sagt Markus Wolf und lacht. Das VKD-Mitglied ist Berufsschullehrer an der Bergiusschule in Frankfurt und unterrichtet dort die Köche von morgen. Bei diesen Erwartungen bleibt es natürlich nicht. Die Azubis müssen um Koch zu werden nämlich nicht nur in ihrem Ausbildungsbetrieb, sondern auch in der Berufsschule bestehen. Doch was machen die angehenden Köche eigentlich in der Berufsschule?

Struktur und erstes Jahr

Der Köchenachwuchs wird in Frankfurt im Block unterrichtet. Rund zehn Mal pro Schuljahr haben die Auszubildenden jeweils eine Woche Unterricht. Davon ist der Großteil Theorie. Trotzdem verbringen die Azubis auch Tage in der schuleigenen Küche. Grundsätzlich ist der Unterricht in verschiedene Einheiten und Lernfelder geteilt. „Am Anfang lernen die Azubis die ganz rudimentären aber wichtigen Basics“, erklärt Markus Wolf. Dazu gehören:

  • die Hygienevorschriften
  • den Arbeitsplatz so zu strukturieren und zu organisieren, dass alles aufgeräumt, aber in greifbarer Nähe ist
  • mit Messern richtig umgehen/ verschiedene Schneidmethoden
  • Garen (den Anfang macht das Hähnchen)
  • jeder Schritt vom Zerlegen bis zum Zubereiten verschiedenster Zutaten
Koch-Azubi Tomas Njie (rechts) und Berufsschullehrer Markus Wolf im Praxisunterricht. Foto: VKD
Koch-Azubi Tomas Njie (rechts) und Berufsschullehrer Markus Wolf im Praxisunterricht. Foto: VKD

Ein Jahr Ausbildung: Tomas‘ Highlights

Tomas Njie ist auch in Markus Wolfs Klasse. Den Auszubildenden des Le Méridien in Frankfurt begleitet der VKD seit Beginn seiner Ausbildung – auch schon in die Berufsschule . Im Sommer beginnt für den angehenden Koch bereits sein zweites Ausbildungsjahr. Sein Lieblingsfach in der Berufsschule hat sich über das gesamte erste Jahr nicht geändert: der Praxisunterricht. Eine Stunde ist dem 20-jährigen dabei besonders in Erinnerung geblieben. „Im Frühling 2019 haben wir Holunderblüten zubereitet. Wir haben sie in Brandteig frittiert und in Sorbet oder zu Sirup verarbeitet. Das war klasse!“, erinnert er sich. Auch wenn Tomas die Praxis bevorzugt, weiß er auch, welchen Stellenwert der theoretische Teil in seiner Ausbildung hat. „Theorie ist wichtig. Hier lernen wir die französischen Fachbegriffe, Warenkunde oder auch Rechnungswesen – notwendige Kenntnisse im Beruf als Koch.“ Im kommenden Schuljahr steht für ihn dann die erste große Prüfung an: die Zwischenprüfung.

 

Freundschaften schließen und voneinander lernen

Die Berufsschule bringt die Azubis aber nicht nur fachlich weiter. „In der Schule“, sagt Markus Wolf, „geht es mir persönlich auch viel um den sozialen Umgang. Durch den stressigen Arbeitsalltag von Köchen und die Arbeitszeiten können manchmal die sozialen Kontakte darunter leiden. In der Schule kann man wieder Kontakte und Freundschaften mit Gleichgesinnten knüpfen.“ Dabei achtet er ganz besonders darauf, dass seine Klassen durchgemischt sind – von 15 bis 25 Jahren, von Hauptschule bis Abitur, vom edlen Hotel bis zur Apfelweinwirtschaft. „So können die Azubis am besten voneinander und miteinander lernen.“

Da die Zeit in der Berufsschule aber nur einen kleinen Teil der Ausbildung ausmacht, es ist besonders wichtig, dass die Ausbildungsbetriebe ihren Neulingen viel Wissen mit auf den Weg geben.

Begleiten Sie Tomas mit uns durch seine Ausbildung:

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