Gemeinsam für den Berufsstand: Laurentiusmesse in Scheidegg. Foto: Rudolf Wolff
Nach zwei Jahren Pause kamen deutschlandweit viele Köch:innen Anfang August zusammen, um ihren Schutzpatron zu ehren. Wir haben uns in Hessen und Bayern umgesehen.
Text Duygu Aksoy/Aina Keller
Anfang August trafen sich die Starkenburger Köch:innen mit weiteren Kolleg:innen aus der Region in Fränkisch-Crumbach, um gemeinsam ihrem heiligen Schutzpatron Laurentius zu gedenken. Dieses Fest findet seit 35 Jahren traditionell am 10. August in wechselnden Orten der Region statt. Denn genau an jenem Tag im Jahr 258 wurde der Heilige Laurentius in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gemartert. Begleitet von einer Polizeieskorte und dem örtlichen Ordnungsdienst, gingen rund 25 Köchinnen und Köche sowie einige Gäste in einer feierlichen Prozession durch den Ort bis zur evangelischen Laurentiuskirche. Der Festzug wurde trotz hoher Temperaturen von Rittern des Laurentiusordens, der Geschäftsführerin des Dehoga Südhessen, Christine Friedrich, und einigen Mitgliedern des Gemeinderats begleitet. Den ökumenischen Gottesdienst hielt Pfarrerin Dr. Miriam von Nordheim-Diehl gemeinsam mit Pfarrer Thomas Weiß aus Klein-Krotzenburg, der als gelernter Koch schon von Beginn an beim Laurentiustag dabei ist. Im Anschluss daran traf sich die Festgemeinde im Saal des Hofguts Rodenstein zu einem Sektempfang mit Vesperbüffet. Der Vorsitzende des Vereins der Köche Starkenburg e. V., Uwe Horlitz, eröffnete das Fest mit den Worten „Möge der Heilige Laurentius seine Hand schützend über alle Köch:innen halten und sie in eine sichere Zukunft führen“. Obwohl oder gerade, weil die Lage im Gastgewerbe schwierig ist, soll der Laurentiustag künftig fortgeführt werden.
Gemeinsam durch Amberg
Auch in Amberg haben Köch:innen aus der Region Laurentiustag gefeiert, zum achten Mal. Organisatorin der Feier war die erste Vorsitzende des Clubs der Amberger Köche e. V., Michaela Fröhler. Nach einem kleinen Sektempfang mit deftigem Gebäck ging es für die Amberger Köch:innen gemeinsam mit Kolleg:innen aus Donau-Ries, Regensburg, Coburg, Nürnberg sowie Schweinfurt auf eine Plättenfahrt. Begleitet von den Amberger Stadtpfeiffern und dem zweiten Bürgermeister Ambergs Martin Preuß, setzten die Köch:innen ihren Zug durch die Fußgängerzone zur Schulkirche fort. Der Gottesdienst zu Ehren von Laurentius mit Stadtpfarrer Thomas Helm wurde von den Mitgliedern durch Lesungen und Fürbitten mitgestaltet. Das Zusammenkommen der Köch:innen beim Abendessen im HeimatGenuss im Bruckmüller rundete den Tag ab.
42. Laurentiusmesse im Allgäu
Bereits 1978 kamen die Köchinnen und Köche aus dem Allgäu erstmals zur Laurentiusmesse in Roggenzell zusammen, vor sechs Jahren wechselten die Feierlichkeiten ins nahe gelegene Scheidegg. „Bis zu 250 und mehr Teilnehmende waren immer mit dabei“, erinnert sich Robert Schlager vom Restaurant Fünfländerblick und inzwischen als Vorstandsmitglied des Wirtevereins Scheidegg für die Organisation mitverantwortlich „Eins der Highlights ist die Predigt von Pfarrer Rainer Maria Schießler aus München, einem der bekanntesten Kirchenmänner Bayerns.“ Bei der diesjährigen 42. Auflage der Laurentiusmesse in Scheidegg war nun alles ein wenig anders als sonst. Gut 100 Köchinnen und Köche kamen in die Sankt Gallus Kirche und Stadtpfarrer Dr. Joachim Gaida hielt vertretungsweise die Predigt zu Ehren des Schutzpatrons. Aus den umliegenden Köchevereinen waren diesmal nur wenige Mitglieder aus dem Zweigverein Oberallgäu e. V., dem Kochclub Augusta e. V. Augsburg sowie aus Lindau mit dabei, außerdem zahlreiche Kolleg:innen aus der Schweiz und Österreich. „Auch wenn der hiesige Wirteverein künftig in den Verkehrsverein integriert wird“, sagt Robert Schlager. „Die Laurentiusmesse in Scheidegg wird bestehen bleiben.“
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