In den VKD-Landesverbänden Nord, NRW und Baden-Württemberg haben die Kochwettbewerbe auf Landesebene diesmal digital oder hybrid stattgefunden. Die Resonanz unter den Teilnehmenden war groß – trotz oder gerade wegen der neuen Wettbewerbskonzepte. Das sind die Sieger:innen.
Von Anna Häuser
Kochwettbewerbe gehören für viele angehende Köchinnen und Köche zu den Highlights ihrer Ausbildungszeit. Doch 2020 mussten fast alle Events pandemiebedingt abgesagt werden. Damit die Auszubildenden auch in diesem Jahr nicht auf den kulinarischen Wettstreit verzichten müssen, wurden die VKD-Landesverbände Nordrhein-Westfalen, Nord und Baden-Württemberg kreativ. Sie haben digitale und hybride Wettbewerbskonzepte ausgearbeitet, die von den mehr als 75 Teilnehmer:innen dankbar angenommen wurden.
Kleine Teller ganz groß
„Wir konnten über den Verband, die Berufsschulen und den Dehoga auf unseren Wettbewerb aufmerksam machen und haben uns sehr über die insgesamt 30 teilnehmenden Azubis gefreut“, sagt Benno Sasse, Jugendwart des VKD-Landesverbands NRW. Die Gerichte wurden unter dem Motto „Mini-Hauptgang“ auf kleinen Tellern angerichtet und per Foto eingeschickt, die von der dreiköpfigen Jury nach Kreativität, Saisonalität, Zubereitung, Rezeptur und Anrichteweise bewertet wurden. Das Besondere des Wettbewerbs: Der oder die Beste aus jedem Zweigverein wurde bestimmt und darf an einem kulinarischen Erlebnistag teilnehmen. „Wir hoffen, dass wir diesen im Juni durchführen können“, so Benno Sasse. Mit dabei sind: Marcel Toussaint vom Gastronomischen Ausbildungszentrum der DGA in Nideggen (Club der Köche Nordeifel e. V.), André Ludwig vom Gasthaus Stappen in Düsseldorf (Club der Köche Düsseldorf e. V.), Sören Keuntje vom Parkhotel in Gütersloh (Köcheclub Westfalia e.V. Bielefeld), Lukas Kittel vom Historischen Gasthaus Buschkamp in Bielefeld (Club der Köche e. V. Dortmund), Kimberly Schulte vom Gasthof Zum Hobel in Drolshagen (Club der Köche Hochsauerland/Winterberg e. V.), Marlon Baring vom Hotel Residenz in Bocholt (Köcheclub Münsterland e. V.), Lena Kedon vom Hotel Detmolder Hof (Köcheclub Lippe e. V.), Rouven Fecht vom Hotel Kromberg in Remscheid (Club der Köche Rhein-Wupper e. V. Solingen) und Anna Duderstedt vom Livingroom in Bochum (Club der Köche Essen e. V.).
Nachhaltiger Norden
Von diesem digitalen Konzept haben sich die „Nachbarn“ vom VKD-Landesverband Nord inspirieren lassen. „Die Einsendungen der elf Bewerber:innen waren hervorragend ausgearbeitet“, findet Holger Mootz, Jurymitglied und Jugendwart des Landesverbands. Gemeinsam mit drei Kollegen hat er die Fotos, Rezepte und Kalkulationen bewertet. „Besonders großen Wert haben wir dabei auf Nachhaltigkeit gelegt. Die Hauptkomponente Zander sollte nach Möglichkeit vollständig verarbeitet werden“, sagt er. Teilnehmen konnten neben Azubis im dritten Lehrjahr auch gerade Ausgelernte, die 2020 bei keinem Wettbewerb antreten konnten. Einen Platz in der Endrunde erkochten sich Sandra Wenkel vom Restaurant Mamajun in Kiel, Derya Paylan vom Atlantic Hotel in Kiel, Jackie Johannsen vom Strandhotel Dagebüll, Luke-Felix Brüske vom Hotel Birke in Kiel, Nicolas Holtgrefe vom Pades Restaurant in Verden und André Beecken vom Hotel Birke in Kiel. Nach der digitalen Vorrunde soll das Finale in Präsenz stattfinden – voraussichtlich im September. „Das Riechen und Schmecken gehört einfach dazu“, meint Holger Mootz. Die Final-Jury wird aus Nachwuchsjuroren mit einem Altersdurchschnitt unter 30 Jahren bestehen. Außerdem soll das Finale auf YouTube gestreamt werden.
Rekordteilnahme im Süden
Einen echten Rekord erzielte der VKD-Landesverband Baden-Württemberg mit 35 Teilnehmenden – fast doppelt so viele wie bei „normalen“ Kochwettbewerben auf Landesebene. „Die Resonanz war für uns überwältigend“, sagt Landesverbandsvorsitzender Konrad Hurter. Die neunköpfige Jury hatte alle Hände voll zu tun. Den Sieg erkochen konnte sich schließlich Daniel Wagner vom Hotel Herzogskelter in Güglingen, dicht gefolgt von Leander Gottwald vom Hotel Bareiss in Baiersbronn auf Platz zwei und Rebecca Amélie Eckert vom Hotel Die Halde in Oberried auf Platz drei. „Besonders beeindruckt hat mich persönlich, dass auch Azubis im zweiten Ausbildungsjahr teilgenommen haben“, so Konrad Hurter. „Sie konnten nur ein halbes Jahr lernen, bevor Corona für eine Vollbremsung gesorgt hat. Trotz der kurzen Zeit im Betrieb haben sie sich dieser komplexen Aufgabe gestellt.“ Für alle Teilnehmenden gibt es neben einer bestickten Schürze und Urkunde das erste Jahr Mitgliedschaft im VKD geschenkt – inklusive Kochjacke mit eingesticktem Namenszug.
Die digitalen und hybriden Kochwettbewerbe sind der erfolgreiche Versuch, Auszubildenden in der Pandemie eine Möglichkeit zu geben, sich miteinander zu messen, kulinarisch auszuleben und Erfahrungen für ihre Prüfungen zu sammeln. „Das Feeling eines Wettbewerbs inklusive der Gäste kann man allerdings nicht ersetzten. Was gekocht wird, muss auch probiert und gegessen werden“, sagt Konrad Hurter. Bis Kochwettbewerbe allerdings wieder in Präsenz stattfinden können, bieten die neuen Modelle eine gute Alternative.
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