Bittere Realität: Der unveränderte Shutdown im Gastgewerbe lässt viele Köchinnen und Köche in einer perspektivlosen Situation zurück. Ein Statement von VKD-Vizepräsident Hans-Peter Achenbach.
Das öffentliche Leben in Deutschland bleibt massiv eingeschränkt. „Wirtschaftliche Aktivitäten mit erheblichen Publikumsverkehr sind nicht möglich“, heißt es im Beschluss der Bundesregierung vom 15. April 2020. Mit anderen Worten: Das professionelle Kochen für den Genuss vor Ort findet nicht statt. „Unser Beruf lebt von der Nähe, von der persönlichen Betreuung und damit auch von der fehlenden Distanz“, sagt Hans-Peter Achenbach, Vizepräsident des Verbands der Köche Deutschlands e. V. (VKD). „Die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind eine bittere Realität für alle Köchinnen und Köche in Deutschland.“
Daran ändert sich vorläufig nichts, denn die ersten Lockerungen der Kontaktverbote haben keinerlei Auswirkung auf die gastgewerblichen Betriebe. Die Gastronomie, die vor exakt vier Wochen als erster Wirtschaftszweig in Deutschland geschlossen wurde, bleibt bis auf Weiteres im Shutdown-Status. Die „neue Normalität“ fordert dem Kochberuf alles ab.
„Für die Arbeitsplätze der allermeisten Köchinnen und Köche gibt es aktuell nur wenige Perspektiven“, so Hans-Peter Achenbach. „Wer jetzt ohne Arbeit ist, ob im Rahmen einer Kurzarbeitsgeld-Regelung oder arbeitslos aufgrund der Situation, hat kaum Aussichten auf eine vergleichbare Arbeitsstelle.“ Niemand wisse heute, wie und in welchem Umfang künftig in der Gastronomie gearbeitet werden wird.
Bereits jetzt ist klar: Die Profiküche „nach Corona“ kennt keine Blaupausen und die Erstmaßnahmen werden nicht alle Existenzen im Gastgewerbe retten. Deshalb sei eine wirtschaftliche Sicherheit jetzt von immenser Bedeutung. „Steuerliche Entlastungen, zum Beispiel die Notwendigkeit einer Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer-Regelung, und direkte staatliche Finanzhilfen sind die Forderungen der Stunde“, betont Hans-Peter Achenbach. „Wir brauchen eine Perspektive für alle Köchinnen und Köche, damit aus der großen Belastung dieses Berufs möglichst bald wieder eine Bewegung wird. Das geht nicht ohne finanzielle Unterstützung.“
WEITERE STATEMENTS