Das Jugendcamp des Landesverbands Hessen bot auch dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm für seinen Köche-Nachwuchs – unter anderem eine Schnitzeljagd.
Von Anna Häuser
Rezept in die Hand gedrückt, am Großmarkt abgesetzt und los ging es – bei der „Schnitzeljagd der Lebensmittel“ mussten 15 Koch-Auszubildende beweisen, dass sie sich in den großen Hallen des Marktes und bei der Warenkunde zurechtfinden. Die Schnitzeljagd war nur einer der Programmpunkte beim diesjährigen Jugendcamp des Landesverbands der Köche Hessen, das Mitte Juni in Kassel stattfand. „Die Waren werden mittlerweile meistens von Firmen direkt in die Restaurant- und Hotelküchen geliefert. Mit der Schnitzeljagd wollten wir die angehenden Köche herausfordern, auch selbstständig in einem Großmarkt die Orientierung zu behalten“, sagt Tim Sichtermann, 1. Vorsitzender des Koch Clubs Kassel e. V. Aber die Schnitzeljagd war nicht nur eine Challenge, sondern auch gleichzeitig der notwendige Einkauf für das anschließende Grillen.
Hemmungen überwinden
Von vegan bis Dry Aged – unter diesem Motto bereiteten die angehenden Köche ein festliches und abwechslungsreiches Mahl auf dem Grill zu. Diese kulinarische Stärkung konnten die Azubis gebrauchen, denn am nächsten Tag stand eine weitere Herausforderung auf dem Programm. Die Nachwuchs-Köche bereiteten Finger Food und Streetfood zu, das sie anschließend auf der Mensaterrasse der Universität in Kassel verkaufen sollten. „Ziel war es, dass sie die Scheu vor den Gästen verlieren“, erklärt Tim Sichtermann. Der erfolgreichste „Verkäufer“ wurde im Rahmen einer Siegerehrung gekürt.
Außerdem besuchte der hessische Köche-Nachwuchs während des Jugendcamps einen Bio-Gemüsehof und eine Landfleischerei, hatte bei Johannes Hack die Möglichkeit zu sehen, wie Dry Aged Rindfleisch in der Region entsteht und lernte in einem Praxisworkshop Fisch und Krustentiere zu filetieren und zuzubereiten.
Rotation statt Stillstand
Das Jugendcamp des Landesverbands Hessen fand dieses Jahr in Kassel statt. Aber das ist nicht immer so. „Unser Jugendcamp gibt es seit zehn Jahren und seit drei Jahren rotiert es“, erklärt Barbara Röder, Vorsitzende des Landesverbands. Nach sieben aufeinanderfolgenden Jahren in Marburg fand das Jugendcamp 2017 in Frankfurt und vergangenes Jahr in Fulda statt. „Durch die Rotation können sich die einzelnen Vereine engagieren und merken, welche Arbeit hinter dem Camp steckt. So lernt man ein solches Angebot besser wertzuschätzen“, sagt Barbara Röder. Außerdem könne sich so jede Region mit ihren individuellen kulinarischen Spezialitäten präsentieren und man erspare den hessischen Nachwuchs-Köchen lange Fahrtwege. Im nächsten Jahr soll es dann wieder an den Ursprungsort, nach Marburg, gehen.
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