Offen für Veränderungen: Der Verein beschäftigt sich mit digitalen Themen und Wettbewerben.
Kochklub Gastronom Hamburg e. V.: Seit Oktober 2020 ist der Kochklub mit neuer Besetzung am Start. Ein Interview mit Ulrich Schäfermeyer, erster Vorsitzender, und Klaus Klische, Geschäftsführer.
Zweigverein des Monats – Juni 2021
Interview und Fotos: Kochklub Gastronom Hamburg e. V.
Aufbruchstimmung an der Elbe: Ulrich Schäfermeyer übernahm 2020 den ersten Vorsitz, zum Geschäftsführer wurde Klaus Klische ernannt. Erstmals hat der Kochklub auch eine feste Geschäftsstelle. Das Team ist jetzt eine Mischung aus neuen sowie bewährten Kolleg:innen und hat auf die gute Basis der Vorgänger aufgebaut. Gemeinsam verfolgen sie die Ziele des Kochklubs mit vielen frischen Ideen weiter.
Herr Schäfermeyer, Herr Klische, Sie haben den Vorsitz für den Kochklub mitten in der Corona-Pandemie übernommen. Womit haben Sie sich in den letzten Monaten beschäftigt?
Ulrich Schäfermeyer:In der Tat eine herausfordernde Zeit. Aber ich freue mich sagen zu können, dass wir unter Corona-Bedingungen eine ganze Menge erreicht haben. Wir haben uns vorwiegend auf eine Modernisierung der Außerdarstellung des Kochklubs konzentriert und hier einiges angestoßen.
Welche Veränderungen haben Sie bisher umgesetzt?
Klaus Klische: Insgesamt haben wir mit vielen digitalen Themenbereichen begonnen. Zum einen haben wir eine neue, Cloud-basierte Vereinssoftware zur Mitgliederverwaltung eingeführt. Zum anderen wurden das Logo sowie die Website in ein komplett neues Design gebracht, das die Modernität des Berufes von Köchinnen und Köchen besser widerspiegelt. Auf der Homepage sind zudem wöchentlich mehrmals Newsbeiträge aus der Branche und zum Kochklub zu finden, die wir natürlich auch über die Social Media-Kanäle des Kochklubs verbreiten und so für mehr Traffic auf der Seite sorgen. Und gerade arbeiten wir an der Umsetzung eines monatlichen Newsletters mit Aktuellem aus der Branche sowie vom Kochklub.
Ulrich Schäfermeyer: Die Veränderungen haben schon jetzt zu einer Reihe von Neueintritten von Mitgliedern geführt und wir freuen uns natürlich über diese positive Resonanz. In diesem Zusammenhang haben wir auch neue zusätzliche Modelle der Mitgliedschaft geschaffen. Das sind die Mitgliedschaften für Firmen, Partner und Förderer. Unser Ziel ist es, damit spannende Aktionen für unsere Mitglieder völlig unabhängig von den Mitgliedsbeiträgen durchführen zu können. Zudem möchten wir den Kochklub und damit auch seine Mitglieder noch stärker mit den Branchenunternehmen wie Hotels und Restaurants sowie den Partnern aus der Industrie vernetzen.
Werden Sie auch die Wettbewerbe um- oder neugestalten?
Ulrich Schäfermeyer:Unsere Wettbewerbe bestehen teilweise schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten. Darum wollen wir die Tradition natürlich erhalten. Wo es Sinn macht, werden wir aber hier und dort etwas modernisieren oder verändern. Außerdem planen wir neue Wettbewerbe – beispielsweise zu aktuellen Themen wie Regionalität, Bio, Vegan, Vegetarisch oder aber zur kulinarischen Identität Hamburgs. Etwas ausgefallener ist unsere Idee der Kochklub Rock Night. Details folgen, Sie dürfen gespannt sein.
Und wie sieht es mit dem Seminarangebot aus?
Klaus Klische: Wir arbeiten in unserem Team auf Hochtouren an der Ausarbeitung und Umsetzung. Das Seminarprogramm soll weiter ausgebaut werden, unter anderem in Zusammenarbeit mit unseren Firmenmitgliedern. Hier ist viel Know-how und das möchten wir nutzen. Beispielsweise wird das Unternehmen Profi-tabel ein Seminar zur Digitalisierung in der Küche durchführen, die Deutsche See zu Fisch und Krustentieren, das Hamburger Wildhandelskontor unterrichtet in der Warenkunde Wild. Und Art of Oil bietet unseren Mitgliedern eine Olivenöl-Schulung an.
Gerade haben Sie aufgrund der Corona-Pandemie auch eine vorbildliche Aktion für Azubis durchgeführt. Was genau war das Angebot an den Nachwuchs?
Ulrich Schäfermeyer: Wir haben die Not unserer Azubis gesehen, im frühen Sommer in ihre Abschlussprüfungen zu gehen, ohne dass sie aufgrund der aktuellen Situation umfangreiche praktische Erfahrungen sammeln konnten. Darum haben wir zusammen mit Hamburger Küchenchefs eine Initiative zur Vorbereitung auf die praktischen Prüfungen ins Leben gerufen und verschiedene Seminare angeboten. Von Suppen und Jus über Fisch und verschiedene anspruchsvolle Hauptgänge bis hin zu den Desserts war alles dabei. Hier hatten wir großartige Unterstützung von der Schulleiterin Carmen Szkolaja der BS 03, der Beruflichen Schule für Hotellerie, Gastronomie und Lebensmittelhandwerk.
Welche Erfahrungen haben Sie aus den Seminaren mitgenommen?
Ulrich Schäfermeyer: Zuerst einmal – wir waren begeistert von der großen Bereitschaft unserer Hamburger Küchenchefs uns hierbei ehrenamtlich zu unterstützen, alle von uns angefragten Dozenten haben sofort zugesagt. Darüber hinaus gab es viele interessierte Teilnehmer, alle Seminare waren gut besucht. Ein besonderes Highlight war, dass aufgrund der vielen hochkarätigen Dozenten eine intensivere Betreuung als häufig in den Lehrküchen angeboten werden konnte. Dafür haben wir von den Auszubildenden ein sehr gutes Feedback und jede Menge Dank erhalten. Und von den Ausbildern traf direkt die Anfrage ein, ob wir dieses Angebot nicht auch weiter machen könnten. Jetzt planen wir bereits die nächste Runde für das Winterhalbjahr.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
AUF EINEN BLICK
Kochklub Gastronom Hamburg e. V.
gegründet 1889 in Hamburg
seit 1898 Zweigverein im Verband der Köche Deutschlands e. V.
Mitglieder aktuell: ca. 320
Vorstandsteam: erster Vorsitzender Ulrich Schäfermeyer, zweiter Vorsitzender Klaus Behr, Geschäftsführer Klaus Klische, Jugendwart Frank Kapfermann, erster Kassenwart: Dieter Grommek, zweiter Kassenwart Peter Jaenecke, Schriftführer Marc Brenner
Infos und Kontakt: kontakt@kochklub.hamburg, www.kochklub.hamburg, Facebook und Instagram: @KochklubHamburg
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