Ein neuartiges Außer-Haus-Geschäft kündigt sich an. Die Aussicht darauf bringt Köchinnen und Köche an ihre Wurzeln zurück. Ein Statement von Ronny Pietzner, Teammanager der deutschen Köchenationalmannschaft.
Gutes, ehrliches Essen kann trösten, glücklich machen, in Erinnerung bleiben. Es kann Halt geben und ein Leuchtturm sein, wenn es stürmisch wird. Das hat sich in der Krise gezeigt und bewährt. Noch kocht und isst Deutschland vorwiegend zu Hause. Aber die Köchinnen und Köche im Land, darunter viele Mitglieder des Verbands der Köche Deutschlands e. V. (VKD), stehen bereit – und müssen sich nun zum Teil neu erfinden.
„Das Bodenständige in der Zubereitung und das grundlegende Verständnis vom Umgang mit Lebensmitteln, Gewürzen und Aromen sind unser Kapital“, sagt Ronny Pietzner, Teammanager der deutschen Köche-Nationalmannschaft des VKD. „Wir sollten unseren inneren Kompass jetzt nicht verlieren, sondern müssen mehr denn je auf unseren Geschmack vertrauen und auf unsere Gabe, Gutes zu kreieren.“
Es sei immens wichtig, die Bodenhaftung in der Küche zu behalten und genau hinzuschauen, was Kollegen, Gäste und Mitarbeitende brauchen. Dazu gehöre es, Teller manchmal weniger kompliziert zu gestalten und Zutaten intuitiver zu kombinieren. „Wenn wir uns jetzt nicht darauf besinnen, wo die Wurzeln und die Stärken des Kochberufs liegen, werden wir den Anschluss verlieren“, betont Teamchef Pietzner. „Schmecken muss es, guttun und gut aussehen. Das bleibt.“
Mit dem Vertrauen auf das eigene Wissen könnten sich im nächsten Schritt auch Kreativität und Konzepte besser entwickeln. Die Richtung neu vorzugeben, sei dringend notwendig, denn die Branche ist krisengeschüttelt. „Gegessen wird immer, hieß es früher. Und: Als Koch kannst du um die Welt reisen. Hier werden wir nun vorerst umdenken müssen“, erklärt Pietzner die einstigen, oft bemühten Argumente für den Beruf. „Unsere neue Stärke des Kochens braucht Mut – und sie braucht Vorbilder.“
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