Die Seezeitlodge arbeitet in Sachen Kochausbildung mit einem „Patensystem“. ©Seezeitlodge
Mit dem Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ des VKD zeigen Betriebe, dass sie eine besonders gute Kochausbildung anbieten. Nun haben sieben von ihnen ihre Zertifizierung verlängert.
Von Anna Häuser
Von Unna bis nach Leipzig, vom saarländischen Bostalsee bis an die rheinland-pfälzische Mosel: Quer durch die Bundesrepublik haben sich sieben Betriebe einmal mehr für eine hervorragende Kochausbildung eingesetzt und ihr Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ des VKD um drei Jahre verlängert. „Aktuell bilden wir in der Küche fünf junge, engagierte Kolleg:innen zum Koch bzw. zur Köchin aus“, berichtet VKD-Mitglied Maik Quinque, Geschäftsführer und Ausbilder im Apels Garten in Leipzig. Das Restaurant trägt seit 2015 das VKD-Siegel und gehört damit zu den ersten Qualifizierten Ausbildungsbetrieben. Nun hat das Team die Zertifizierung zum dritten Mal verlängert. „Es ist mir wichtig, gerade in dieser herausfordernden Zeit zu zeigen, dass eine gute Ausbildung von immensem Wert ist“, erklärt Maik Quinque. „Jeder Ausbildungstag, an dem man in einem tollen Team arbeitet und seine Leistung honoriert bekommt, ist ein Tag für die Zukunft der Kochbranche. Jetzt gilt es mehr denn je, zukunftsorientiert zu denken und zu handeln.“
Der Weg zum Siegel
Um ein Qualifizierter Ausbildungsbetrieb zu werden, müssen Betriebe die „10 Punkte zur Qualitätssicherung“ unterzeichnen – Punkte, die teils selbstverständlich sein sollten, es aber leider nicht in jedem Betrieb sind. Außerdem müssen die Ausbilder:innen einen Fragebogen ausfüllen und einreichen. Anschließend befragen VKD-Ausbildungsexperten einen der Auszubildenden telefonisch und überprüfen die eingereichten Unterlagen und das Telefongespräch auf Stimmigkeit. Bei positiver Auswertung erhält der Betrieb die Zertifizierung und wird in die „QA-Familie“ aufgenommen. „Unsere Gastronomiebranche braucht den besten Nachwuchs und unser Nachwuchs verdient die beste Ausbildung“, sagt VKD-Mitglied Maik Arnold. „Unter diesem Motto wurde das Projekt Qualifizierter Ausbildungsbetrieb entwickelt.“ Der Ausbildungsexperte hat 2013 die Fragebögen für Auszubildende und Ausbilder:innen mitgestaltet. „Was uns angetrieben hat, war die Verärgerung über Betriebe, die ihre Azubis ungenügend ausbilden und unterstützen sowie die Lehrlinge hauptsächlich als billige Arbeitskraft ansehen.“
Bis heute führt Maik Arnold die Telefonate mit den Azubis, die bei jeder Verlängerung der Auszeichnung wiederholt werden müssen. „Damit überprüfen wir, ob die Antworten der Ausbildungsbetriebe im Fragebogen auch der Wahrheit entsprechen“, erklärt er. „Das anonyme Gespräch auf Augenhöhe mit den Azubis ist enorm wichtig, da sie es sind, die in erster Linie von der Qualität der Ausbildung betroffen sind.“ Rückblickend auf fast zehn Jahre Telefonate mit dem Köchenachwuchs stellt Maik Arnold fest: „Zu 99 Prozent sprachen die Azubis positiv über ihren Ausbildungsbetrieb, die Angaben aus Fragebogen und Telefonat waren überwiegend identisch – auch bei der Verlängerung des Zertifikats.“ Eine gute Bilanz.
Auszeichnung mit Außenwirkung
Mit dem „Qualifizierten Ausbildungsbetrieb“ gibt der VKD Jugendlichen eine Orientierung, welcher Betrieb gut ausbildet und wo sie sich für eine fundierte Kochausbildung bewerben können. Für die Betriebe dient die Zertifizierung als Aushängeschild auf dem Ausbildungsmarkt. „Wir möchten das Siegel nutzen, um auf uns als Ausbildungsbetrieb aufmerksam zu machen und um auch in Zukunft Nachwuchs für unser Hotel begeistern zu können“, erklärt VKD-Mitglied Daniel Schöfisch, Küchenchef und Ausbilder in der Seezeitlodge in Nohfelden. Auch seine Küche hat die Auszeichnung frisch verlängert und so die Bestätigung erhalten, dass die sechs Kochazubis und zwei Konditorinnen aktuell eine besonders gute Ausbildung genießen. Das Verhältnis Ausbilder-Azubi ist in dem Hotelrestaurant am saarländischen Bostalsee ein ganz besonderes. „Wir arbeiten bei uns im Haus mit einem Patensystem, bei dem jeder Auszubildende einen verantwortlichen Ansprechpartner hat“, sagt Daniel Schöfisch. „Wir sind ständig bemüht, die Qualität unserer Ausbildung zu verbessern. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr noch drei Mitarbeitende zum Ausbilder nachgeschult.“
Mit den Verlängerungen des Siegels zeigen die Betriebe einmal mehr, dass ihnen die Zukunft des Kochberufs am Herzen liegt und sie erkennen, dass der Grundstein für den Verbleib der Azubis in der Gastrobranche bereits in einer guten Ausbildung gelegt wird. Genau deshalb freut sich der VKD über jeden Betrieb in seinen QA-Reihen – ob „alte“ oder neue.
JETZT ZERTIFIZIEREN LASSEN
Alle Infos und die Liste aller Qualifizierten Ausbildungsbetriebe gibt es hier.
Rezertifizierungen Quartal 4/2021
- Boutique Hotel Villa Melsheimer, Reil
- Restaurant Apels Garten, Leipzig
- Lebenszentrum Königsborn, Unna
- Seezeitlodge Hotel GmbH, Nohfelden
- Hotel zur Pfalz Kandel GmbH & Co. KG, Kandel
- Hotel und Restaurant Castell, Leinsweiler
- Provinzial Versicherung AG, Münster
