Aufstellen für das Familienfoto vor den Petronas Towers: Über 1.000 Köche kamen zum Worldchefs Congress & Expo in Kuala Lumpur zusammen. Foto: VKD
Während des Worldchefs-Meetings kamen über 1.000 Köche aus aller Welt zusammen.
Von Sonja Kuhl
Ein Meer aus weißen Jacken, fröhliche Gesichter und jubelnde, Fahnen schwenkende Menschen vor den imposanten Petronas Towers in Kuala Lumpur, Malaysia: Das Gruppenfoto war ganz sicher einer der optischen Höhepunkte des Worldchefs Congress & Expo Mitte Juli. 1.036 Teilnehmer aus 71 Ländern waren der Einladung des Weltbunds der Köche gefolgt. So war das Stadtzentrum der Millionenmetropole geradezu überschwemmt von weißen Jacken.
Meetings der Worldchefs gleichen stets einem großen Familientreffen. Hier tauschen sich Köche über Ländergrenzen hinweg aus, berichten von den Projekten ihrer Nationalverbände, über den Nachwuchs und dessen Förderung im eigenen Land. Und das kann sehr unterschiedlich sein. Nehmen wir Malaysia als Beispiel: Wer Koch werden möchte, muss sich an einer der renommierten Schulen bewerben – und seine Ausbildung selbst bezahlen. Vermutlich auch ein Grund, warum der Berufsstand in Malaysia einen ganz anderen Stellenwert hat als beispielsweise in Deutschland.
Internationale Kontakte pflegen
Wenn die Worldchefs zusammenkommen, geht es aber nicht nur um die Pflege internationaler Kontakte, Berichte über neue Mitgliedsländer oder die Ehrung von Mitgliedern, die sich im Weltbund besonders verdient gemacht haben. Es geht auch um den Ausbau fachlicher Qualifikationen und die (Küchen-) Trends von morgen. Regionale Themen wie die Eröffnung eines Restaurants in Malaysia oder der dortige Umgang mit Palmöl waren genauso Programmpunkte wie internationale Themen wie Lebensmittelverschwendung, Halal-Küche oder die Entwicklung kreativer Geschmackskombinationen.
Der Worldchefs Congress war auch Austragungsort der Global Chefs Challenge und Global Young Chefs Challenge. Für Deutschland und den VKD waren Paul Emde mit Assistentin Jennifer Klement sowie Sandra Hofer im Wettbewerb vertreten.
Für den VKD waren Vize-Präsident Daniel Schade, Geschäftsführerin Felizitas Laun sowie Pressesprecherin Sonja Kuhl vor Ort. „Für mich war es das erste Treffen mit den Worldchefs“, sagte Daniel Schade, der erst seit September vergangenen Jahres im Amt ist. Vom Austausch mit den internationalen Kollegen habe er sehr profitiert. Insbesondere aber von den intensiven Gesprächen mit Vertretern der Koch G5, dem Zusammenschluss der deutschsprachigen Kochverbände. Im Rahmen der Weltbund-Treffen nutzen die Vertreter stets die Gelegenheit, über gemeinsame Projekte zu sprechen. Derzeit in Planung ist ein erstes gemeinsames Jugendevent. „Gemeinsam haben wir viel mehr Power und können unser geballtes Know-how nutzen“, sagte Schade.
Einen noch besseren Kontakt ins Weltbund-Board gibt es für Mitteleuropa und damit auch den VKD durch Alain Hostert. Er ist Secrétaire des Vatel Club Luxembourg, der ebenfalls Mitglied der Koch G5 ist. Hostert wurde in Kuala Lumpur zum neuen Continental Director Europe Central der Worldchefs gewählt.
Koch G5 wächst noch enger zusammen
Während die VKD-Vertreter tagsüber zwischen Vortragsprogramm und Wettbewerbsküchen in klimatisierten Hallen verbrachten, war abends Zeit, die Stadt zu erkunden und das kulinarische Angebot auszuprobieren. Schnell war klar: Die Standards in den Küchen sind mit den europäischen nicht zu vergleichen. Streetfood-Stände gibt es nahezu an jeder Ecke; ein Restaurant mit traditioneller malaysischer Küche war ebenfalls Ziel der Koch G5-Vertreter. Hier ging es aber um viel mehr als ums Essen. An den Abenden, während eines Ausflugs auf die 453 Meter hohen Petronas Towers samt Blick über Kuala Lumpur und des abschließenden Gala-Abends der Worldchefs wuchs das Team noch stärker zusammen. Damit sind wir gerüstet für unser erstes gemeinsames Event im Oktober. Stay tuned.
