Eine neue Amtszeit beginnt Der neue Gesamtvorstand des VKD für die Jahre 2021-2025 hat im September sein Amt angetreten. Foto: VKD/Wrobel + Mitglieder erfahren mehr

Der jüngste VKD-Präsident, die erste Frau im Präsidium und die erste Mitgliederversammlung – noch dazu per Livestream: Wir blicken zurück auf ein ereignisreiches Wochenende.

Von Anna Häuser 

Ein Sonntag im September, mitten in Frankfurt. An der Kreuzung vor der Friedberger Warte gibt es jede Menge weißer Kochjacken zu sehen. Köchinnen und Köche posieren vor der Kamera. Die Autofahrer staunen, hupen und freuen sich über dieses ungewohnte Bild. Im Fokus der Fotografin: der neue Gesamtvorstand des VKD. Das Wochenende im September war voller Highlights – allen voran die 21. ordentliche VKD-Mitgliederversammlung (MV) am 19. September. Während Präsidium und Vorstand, Revision und Geschäftsführung sowie die Präsidiumskandidat:innen vor Ort im IB Hotel von einem professionellen Team aufgenommen wurden, waren alle VKD-Mitglieder herzlich dazu eingeladen, sich die Versammlung per Livestream anzuschauen. „Pandemiebedingt war eine Präsenzveranstaltung leider nicht möglich“, eröffnete VKD-Präsident Richard Beck die Versammlung. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Technik gute Alternativen bietet und die MV live hier aus Frankfurt zu Ihnen nach Hause streamt.“ Durch die Veranstaltung führte Barbara Röder, Vorsitzende des VKD-Landesverbands Hessen sowie der Wahlkommission, gemeinsam mit Aina Keller vom VKD-Team Kommunikation. Nach der Ehrung der Toten wurde die vorläufige Tagesordnung von den rund 100 Zuschauer:innen per Abstimmung genehmigt, der Antrag auf Satzungsänderung war im Vorfeld zurückgezogen worden. Anschließend blickten Richard Beck sowie VKD-Geschäftsführerin Felizitas Laun in ihren Berichten auf die vergangenen vier Jahre zurück, gefolgt von einem Bericht der Revision, vorgetragen von deren Vorsitzendem Wilhelm Schnieders. Informationen, Impressionen sowie Zahlen aus den Amtsjahren 2017 bis 2021 finden VKD-Mitglieder im aktuellen Geschäftsbericht, der zur MV veröffentlicht wurde.  

VKD-Mitglieder konnten der MV per Livestream folgen. Foto: Ingo Hilger
VKD-Mitglieder konnten der MV per Livestream folgen. Foto: Ingo Hilger

Abschied und Willkommen 

Per Abstimmung entlasteten die VKD-Mitglieder im nächsten Tagesordnungspunkt den amtierenden Gesamtvorstand, der anschließend von Barbara Röder und Richard Beck verabschiedet wurde.  „Wenn wir auf eine erfolgreiche Legislaturperiode zurückblicken können, ist das eurem Einsatz, eurer Zuverlässigkeit und eurem Spirit zu verdanken“, sagte die hessische Vorsitzende. Richard Beck übergab an dieser Stelle den sprichwörtlichen Staffelstab an seinen Nachfolger. „Das Engagement jedes Einzelnen war unerlässlich für die Arbeit des VKD – und wird es auch künftig sein. Dem neuen Präsidium wünsche ich alles Gute und viel Erfolg“, so seine Abschlussworte als amtierender VKD-Präsident. 

Als letzte Abstimmung des Tages stand die Wahl der Revision auf dem Plan, für die sich fünf VKD-Mitglieder im Vorfeld beworben hatten. Das Gremium setzt sich künftig aus Wilhelm Schnieders, Marco Linnewedel, Jürgen Arbogast, Benno Sasse und Eva Eckardt zusammen. Letztere ist neu im Team und erhielt die meisten Wählerstimmen. Den oder die Vorsitzende der Revision wählt das Gremium selbst. 

Stimmverteilung Wahl der Revision 

  • Eva Eckardt: 21 Stimmen 
  • Wilhelm Schnieders: 14 Stimmen 
  • Marco Linnewedel: 13 Stimmen 
  • Benno Sasse: 8 Stimmen 
  • Jürgen Arbogast: 5 Stimmen 

Ein neuer Anfang 

Daniel Schade, VKD-Präsident. Foto: VKD/Wrobel
Daniel Schade, VKD-Präsident. Foto: VKD/Wrobel

Anschließend folgte der Teil, auf den alle VKD-Mitglieder wohl am meisten hin gefiebert hatten: die Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidiumswahl. Die Spannung war greifbar, als Barbara Röder verkündete, dass der bisherige VKD-Vizepräsident Daniel Schade die Wahl für sich entscheiden konnte und neuer Präsident des Verbands ist. Mit einer deutlichen Mehrheit hat sich der Berliner gegen Mitbewerber Ralf B. Meneghini durchgesetzt. „Ich freue mich darauf, mit einem komplett neuen Team die Geschicke des Verbands gemeinsam mit dem Vorstand und der Geschäftsstelle lenken zu können“, sagte Daniel Schade. Er ist seit 2009 aktives Mitglied im VKD, engagiert in Zweigverein und Landesverband, in Regionalmannschaften, Ausschüssen und Gremien – zuletzt vier Jahre als Vizepräsident für den Bereich Ost. Mit 37 Jahren ist er der jüngste Präsident in der Geschichte des VKD.  

Mobilisieren und integrieren 

Joachim Elflein, VKD-Vizepräsident Süd. Foto: VKD/Wrobel
Joachim Elflein, VKD-Vizepräsident Süd. Foto: VKD/Wrobel

Unterstützt wird der neue Präsident von vier Vizepräsident:innen. Joachim Elflein ist Vize für den Süden des Landes und konnte die meisten Stimmen auf sich vereinigen. „Ich freue mich sehr darüber, dass mir so viele VKD-Mitglieder ihr Vertrauen schenken und mir ihre Stimme bei der Wahl gegeben haben. Dieser Rückhalt macht mich stolz“, so der 51-jährige Schaafheimer.  „Zwei wichtige Faktoren für mich bei der weiteren Verbandsarbeit sind Marketing und die Sponsorenakquise. Außerdem gilt es, den Kontakt zur Basis, den Mitgliedern unserer Landesverbände und Zweigvereine, zu verstärken. Die Verbundenheit in Verein und Verband sollte nicht nur regional, sondern auch national spürbar sein. Zusätzlich müssen wir dringend junge Leute mobilisieren, die sich aktiv in die Verbands- und Vereinsarbeit einbringen möchten.“ 

Thorben Grübnau, VKD-Vizepräsident Nord. Foto: VKD/Wrobel
Thorben Grübnau, VKD-Vizepräsident Nord. Foto: VKD/Wrobel

Der 41-jährige Thorben Grübnau ist künftig für den Bereich Nord zuständig. „Die Vorsitzenden der norddeutschen VKD-Landesverbände haben mich zu meiner Kandidatur ermutigt. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Für diese besondere Wertschätzung möchte ich ihnen herzlich danken“, sagt der Oldenburger. „Der VKD setzt sich bereits gut für den Kochnachwuchs ein – zum Beispiel mit Azubiwettbewerben. Ich brenne für Wettbewerbe und habe selbst an vielen teilgenommen. Für berufstätige Köchinnen und Köche gibt es allerdings deutlich weniger Angebote in der Verbandsarbeit, obwohl sie den größten Anteil der VKD-Mitglieder ausmachen. Das möchte ich künftig vorrangig ändern und diese Kolleginnen und Kollegen, zu denen ich selbst gehöre, noch besser in den VKD integrieren.“ 

Frauenpower und ein West-Duell 

Marketa Schellenberg, VKD-Vizepräsidentin Ost. Foto: VKD/Wrobel
Marketa Schellenberg, VKD-Vizepräsidentin Ost. Foto: VKD/Wrobel

Mit Marketa Schellenberg für den Osten zieht die erste Vizepräsidentin ins VKD-Präsidium ein. „Ich freue mich, die erste Frau im Präsidium des VKD zu sein“, so die 46-Jährige aus Berlin. „Die Berufsschulklassen sind voll angehender Köchinnen, bei Wettbewerben kochen sie sich häufig an die Spitze. Trotzdem sind Frauen in unserem Beruf immer noch unterrepräsentiert. Häufig verlassen sie im Laufe ihrer Karriere die Küchen, was den Fachkräftemangel nur zusätzlich verstärkt. Ich möchte zeigen, wie vielfältig unser Beruf ist und dass es immer Einsatzmöglichkeiten als Köchin gibt, bei denen die Arbeitszeiten der Familie nicht im Weg stehen. Eine weitere Herzensangelegenheit ist mir das Thema Nachhaltigkeit. Hier möchte ich den VKD-Mitgliedern künftig gangbare Wege für die praktische Umsetzung zeigen.“ 

Christian Türnich, VKD-Vizepräsident West. Foto: VKD/Wrobel
Christian Türnich, VKD-Vizepräsident West. Foto: VKD/Wrobel

In der Region West setzte sich der Kerpener Christian Türnich knapp gegen Benno Sasse durch. Der 42-Jährige war bisher Vorsitzender des VKD-Landesverbands NRW. „Benno Sasse und ich stehen für unterschiedliche Inhalte, die beide ihre Berechtigung haben und sich in den Reihen unserer Mitglieder wiederfinden“, so der neue Vizepräsident. „Nun ist das sprichwörtliche Pendel in meine Richtung ausgeschlagen, worüber ich mich sehr freue. Meiner Meinung nach ist es besonders wichtig, durch Netzwerkarbeit zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. Digitalisierung ist hierfür nur ein mögliches Werkzeug. Wir sollten künftig noch proaktiver auf die Arbeits- und Lebenswelt der Branche blicken und darauf Einfluss nehmen.“ 

Stimmverteilung Präsidiumswahl 2021

Präsidentschaftskandidaten 

  • Daniel Schade: 304 Stimmen 
  • Ralf B. Meneghini: 149 Stimmen 

Vizepräsidentschaftskandidat:innen 

  • Thorben Grübnau (Nord): 92 Stimmen 
  • Marketa Schellenberg (Ost): 93 Stimmen 
  • Joachim Elflein (Süd): 136 Stimmen 
  • Benno Sasse (West): 60 Stimmen 
  • Christian Türnich (West): 69 Stimmen 

Emotionen im Ehrenamt 

Sichtlich bewegt bedankte sich VKD-Präsident Daniel Schade bei seinen Wähler:innen, Kolleginnen und Kollegen und schloss die 21. ordentliche Mitgliederversammlung nach rund anderthalb Stunden. Das Feedback der Zuschauer:innen zur ersten digitalen MV fiel positiv aus, im Chat gratulierten sie dem neuen Präsidium und wünschten ihm eine erfolgreiche Amtszeit. Emotional blieb es auch, nachdem der Stream beendet wurde, denn gleich neun Mitglieder des alten Gesamtvorstands wurden für ihr Engagement im Verband geehrt. Am Abend konnten die Anwesenden dann „live und hautnah“ der deutschen Köchenationalmannschaft auf die Finger schauen und ein mehrgängiges Menü aus der Trainingsküche genießen.  

Das alte Präsidium übergibt den Staffelstab (v.l.n.r.): Hans-Peter Achenbach, Johann Grassmugg, Richard Beck, Manfred Fischer, Daniel Schade. Foto: Ingo Hilger
Das alte Präsidium übergibt den Staffelstab (v.l.n.r.): Hans-Peter Achenbach, Johann Grassmugg, Richard Beck, Manfred Fischer, Daniel Schade. Foto: Ingo Hilger

Mitgliederversammlung verpasst? Kein Problem. VKD-Mitglieder können einen Videomitschnitt der Veranstaltung im Mitgliederbereich der VKD-Website ansehen.  

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