Die Eduard-Stieler-Schule in Fulda genießt bei ihren Schülern einen guten Ruf.
von Aina Keller
Zuverlässig, unterstützend, zugewandt: Die Schülerinnen und Schüler der Eduard-Stieler-Schule in Fulda, kurz ESS, sind voll des Lobes, wenn es um die Beurteilung „ihrer ESS“ geht. Die Atmosphäre und das gute Miteinander an der Schule erinnern im besten Fall sogar an das reale Berufsleben: „Unsere Auszubildenden betonen ja häufig, dass sie das Familiäre im Gastgewerbe mögen“, hat die zuständige Abteilungsleitern Margit Goldstein beobachtet. Diese Grundhaltung passt zum Konzept dieser Schule, denn sie fördert ganz bewusst die Liebe zum Beruf und die Leidenschaft für das Gastgewerbe.
Ein Vorteil liegt dabei im Status der ESS, die seit 2012 sogenannte „Selbständige Schule“ ist. Von diesem Projekt, das mehr Gestaltungsräume bietet und geringere Schülerzahlen zulässt, profitieren alle. Die Begeisterung der Lernenden gilt dabei aber nicht „nur“ den Fachpraxisräumen, die 2014 zuletzt renoviert wurden und echte Vorzeigeobjekte sind. Die erweiterte Ausstattung umfasst unter anderem Schüler-PC-Räume, W-Lan-Zugang, Selbstlernzentren auf allen Ebenen und eine erweiterte Bibliothek.
„Wir arbeiten Hand in Hand“
Auch die schulischen Zusatzangebote sind umfangreich: von Förderunterricht, Teamtraining und Exkursionen bis hin zur Falschgelderkennungsprüfung durch die Deutsche Bundesbank und die Durchführung eines Unterrichtprojekts im Sinne einer Vollständigen Handlung. Ganz nah dran an der Praxis ist auch das partnerschaftliche Miteinander mit anderen Institutionen in Fulda: „Mit dem DEHOGA vor Ort, der IHK und unseren dualen Partnern, den Ausbildungsbetrieben, verbindet uns eine enge, freundschaftliche Kooperation“, sagt Margit Goldstein.
Das gilt übrigens ebenso für die Aktivitäten der Köche aus der Region: So organisiert die Schule gemeinsam mit dem Verein der Köche 1921 Fulda e. V. in den Osterferien alljährlich eine betreute Prüfungsvorbereitung für alle, die im Sommer ihre Ausbildung abschließen. Und im Rahmen der Kooperation HOGA PLUS macht man gemeinsame Sache bei Käseseminaren, Fischlehrgängen, Früchte-Workshops und mehr.
Lernen – ausbilden – genießen
Gute Ideen hat die Schule auch, wenn es um die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für gastronomische Berufe geht. Das Engagement der ESS beginnt dabei lange, bevor die jungen Menschen zu Auszubildenden werden: Auf der jährlichen Ausbildungsmesse „Heimat – lernen – ausbilden – genießen“ präsentiert die Schule sehr eindrucksvoll sich selbst und die Vorteile der gastgewerblichen Berufe. Mehr Infos dazu gibt es auch online unter www.gastro-ausbildung.de. Wie es nach der Ausbildung weitergeht, darauf hat die ESS ebenfalls Antworten, zum Beispiel mit der Vermittlung von Auslandspraktika durch eine Mobilitätsberatung im Rahmen von europa-und-bildung.de. Und: „Für neue berufliche Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten bieten wir interessierten Auszubildenden mit unserer Hotelfachschule eine qualitativ hochwertige berufliche Weiterbildung im Bereich Betriebswirtschaft für das Hotel- und Gaststättengewerbe bzw. die Fremdenverkehrswirtschaft an“, so Margit Goldstein. Schließlich gilt in der ESS der Wahlspruch: kein Abschluss ohne Anschluss.
Mut für mehr
„Diese Schule ist wie eine große Familie. Die enge Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern gibt ihnen Sicherheit, freie Entfaltungsmöglichkeiten und den Mut, durchzuhalten. Die ESS hat mich dahin gebracht, wo ich heute bin.“
Johanna Stock, ehemalige Koch-Auszubildende und Schülerin bis 2017, heute Studentin der Ökotrophologie in Gießen
Kommunikation und Austausch
„Immer auf dem neuesten Stand zu sein, gilt für uns im besonderen Maße. Kurze Kommunikationswege sowie ein kontinuierlicher Austausch mit unseren Partnern in der Berufsausbildung und der zuständigen Kammer (IHK Fulda) sind für uns ebenso wichtig wie die eigene Professionalität.“
Claudia Ludwig-Schulte, Koordinatorin im Bereich Gastgewerbe
Handlungsorientierter Unterricht
„Unser Ziel ist es, Aufgabenstellungen so zuzuschneiden, dass Auszubildende mit unterschiedlichen Leistungsständen und unterschiedlichen betrieblichen Erfahrungen mit angemessenen Anforderungen konfrontiert werden.“
Stefan Keßler, Fachlehrer und Koordinator Fachpraxis
Auf einen Blick
Anzahl Schüler: 180 gesamt, davon 65 Köche in drei Jahrgangsstufen
Klassen: neun gesamt, davon drei Köche-Klassen
Kooperationen: Hessencampus (seit 2010)
Schulleiter: Jörg Demuth
Abteilungsleiterin Berufsschule Ernährung und Hauswirtschaft und Hotelfachschule: Margit Goldstein
Namensgeber: Dr. Eduard Stieler, Landrat im Landkreis Fulda (1953-1973)