Werner A. Krüger (Mitte) mit zwei ehemaligen Auszubildenden, die dem Betrieb bzw. der Branche treu geblieben sind. Foto: Zum Gutshof Oppershausen
Über 100 Betriebe hat der VKD in den vergangenen zehn Jahren mit dem Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet. Im Interview verrät Werner A. Krüger, dessen Betrieb seit knapp einem Jahr zur „QA-Familie“ gehört, warum sich die Zertifizierung lohnt und worauf er in der Kochausbildung besonders Wert legt.
Interview Anna Häuser
Herr Krüger, warum haben Sie das Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ beim VKD beantragt?
Werner A. Krüger: Ich bin stolz, nun mit dem VKD-Siegel nach außen zeigen zu können, dass bei uns im Restaurant „Zum Gutshof Oppershausen“ eine gute Ausbildung angeboten wird. Eine qualifizierte Ausbildung wirkt sich positiv auf die Kreativität und den Erfolg des Restaurants aus. Ich bin mir sicher, dass die Auszeichnung das Vertrauen der Gäste stärkt und das Image unseres Restaurants positiv beeinflusst. Ich möchte mit dem Siegel zeigen, dass wir Wert auf Qualität und Professionalität legen. Grundsätzlich denke ich, dass Gäste oft bereit sind, mehr für den Besuch in einem Restaurant auszugeben, das hochqualifizierte Köche beschäftigt, da sie eine höhere Qualität der Speisen erwarten.
Worauf legen Sie bei der Ausbildung besonders Wert? Welche „Besonderheiten“ gibt es bei Ihnen im Gegensatz zu anderen Betrieben?
Zusätzlich zu meinem Anspruch, alle Inhalte des Ausbildungsrahmenplans zu vermitteln, empfinde ich meine Ausbilder-Tätigkeit als persönlichen „Erziehungsauftrag“. Ich möchte Grundwerte des Lebens vermitteln, um diese zu stärken und zu verankern. Dazu zählen für mich Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Ehrgeiz, Ausbau individueller Stärken, Kompromissbereitschaft und Pflichtbewusstsein. Darüber hinaus ist es mir wichtig, in der Ausbildung die Themen Mülltrennung, wirtschaftlich sinnvolle Verarbeitung von Lebensmitteln und Nachhaltigkeit zu vermitteln. Um Letzteres fest in unserem Konzept zu verankern, verarbeiten wir in meinem Restaurant viele nachhaltige und biozertifizierte Produkte mit artgerechter Tierhaltung. Meine persönliche Herzensangelegenheit ist unsere eigene Gänsehaltung, bei der die Tiere sechs Monate lang im Freilauf auf einer Wiese aufwachsen. So können wir unseren Gästen die größtmögliche Qualität der Speisen von der Aufzucht bis auf den Teller garantieren. Neben der Pflege des eigenen Kräutergartens halten wir mehrere Bienenstöcke, um durch die Honiggewinnung unseren Auszubildenden einen einzigartigen Einblick in den Kreislauf der Produkte zu bieten. Meinen Beitrag zum Umweltschutz leiste ich neben der Verarbeitung eigener Lebensmittel durch die Verwendung vieler regionaler Nahrungsmittel, wie Eier, Gemüse, Kartoffeln und Schwein von einem Landwirt aus dem Dorf. Diese Ideale und breitgefächerten Erfahrungswerte, die neben dem Grundfachwissen während der Ausbildung vermittelt werden, sind ein wichtiger Pfeiler für die weitere Karriere der Auszubildenden.
Was wünschen Sie sich für die Kochausbildung?
Für die Zukunft der Kochausbildung wünsche ich mir, dass das Erlernen der klassischen Kochtechniken weiterhin wichtig bleibt. Darüber hinaus sollten die Auszubildenden auch unbedingt ein Verständnis für nachhaltige und gesunde Ernährung entwickeln mit einem verstärken Fokus auf ein ressourcenschonendes Arbeiten. Ich sehe einen Trend zur vegetarischen und veganen Küche. Für mich persönlich gehört die fachgerechte Verarbeitung von nachhaltigem, regionalen Fleisch in Top-Qualität jedoch weiterhin dazu. Letztendlich ist es wichtig, dass die Ausbildung kontinuierlich weiterentwickelt wird, um den sich wandelnden Anforderungen des Berufsstandes gerecht zu werden.
Vielen Dank.
JETZT ZERTIFIZIEREN LASSEN
Mehr Infos und die Liste aller Qualifizierten Ausbildungsbetriebe gibt es hier.
Update: Qualifizierte Ausbildungsbetriebe
- Genuss & Harmonie, Mannheim | neu 2024
- Friederikenhof Hotel Restuarant & Spa, Lübeck | neu 2023
- Restaurant „Zum Gutshof Oppershausen“, Oppershausen | neu 2023
- Atrium Hotel, Mainz | Verlängerung 2023
