Einblicke in die Neuordnung Foto: Canva

Digestif von Andreas Truglia, Vorsitzender des VKD-Landesverbands Berlin-Brandenburg, KÜCHE-Ausgabe April 2022

Andreas Truglia, Vorsitzender des VKD-Landesverbands Berlin-Brandenburg Foto: VKD/Wrobel
Andreas Truglia, Vorsitzender des VKD-Landesverbands Berlin-Brandenburg Foto: VKD/Wrobel

Mit der Neuordnung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung Koch/Köchin werden die Lerninhalte den veränderten beruflichen Ansprüchen angepasst. Seit der letzten Aktualisierung hat sich das Verständnis von Ernährung enorm gewandelt und die Digitalisierung rasante Vorschritte gemacht – beispielsweise in der Küchentechnik. Muss man die Bayerische Creme noch von Hand machen oder dürfen Azubis den Thermomix benutzen? Fragen wie diese sind in die Neuordnung eingeflossen und wurden dem heutigen Küchenalltag angepasst. In Sachen Ernährung spielen Nachhaltigkeit und die Verarbeitung nicht-tierischer Lebensmittel nun grundsätzlich eine größere Rolle. Zusätzlich gibt es die „Kodifizierte Zusatzqualifikation“ zur vegetarisch-veganen Küche. Hierbei handelt es sich um acht Wochen rein betriebliche Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, die mit einer schriftlichen Prüfung und einem Zusatz Zertifikat enden. 

Gestreckte Prüfung

Eine einschneidende Änderung der Neuordnung ist die gestreckte Abschlussprüfung (GAP), die die Qualität der Ausbildung steigern soll. Während bei der Zwischenprüfung bisher die reine Teilnahme gereicht hat, zählen nun beide Prüfungen für das Gesamtergebnis – GAP1 mit 25 und GAP2 mit 75 Prozent. Das bedeutet für Azubis und Ausbilder:innen, dass sie von Anfang an Gas geben müssen.  

Die neue Definition der Berufsbildpositionen soll eine höhere Verbindlichkeit und Vergleichbarkeit schaffen. Wo vorher „Fleischteile auslösen“ stand, wird nun genau definiert, welche Teile mindestens gelehrt werden müssen. An anderer Stelle wird die Beschreibung offener – zum Beispiel beim Anrichten. In kaum einem Betrieb wird der Teller in der Praxis noch „nach der Uhr“ angerichtet. Hier bekommt ab sofort die Kreativität von Azubi und Ausbilder:in mehr Raum. 

Insgesamt ist die Neuordnung ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung, auf dem wir uns nicht ausruhen dürfen. Denn: Aufgrund der rasanten Veränderungen in Gesellschaft und Technik hat sie nur eine Halbwertszeit von rund sechs bis zehn Jahren.  

Wir geben Ihnen eine Stimme. Hier ist Platz für die Meinungen von Mitgliedern. Schicken Sie uns eine Mail an presse@vkd.com, wenn Ihnen ein Thema besonders am Herzen liegt. 


Dieses „Digestif“ ist Teil der April-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.


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