Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? In der neuen Serie „Who is Who im VKD“ haben wir einige von ihnen getroffen und Fragen gestellt. Diesmal plaudert Karl-Heinz Westenhöfer „aus dem Nähkästchen“ über seine lange Laufbahn in Küche und Verband.
Wie war Ihre erste Begegnung mit dem VKD?
Das war 1964, während meiner Kochausbildung in Schwetzingen. Der damalige Küchenchef der Konservenfabrik Bassermann nahm uns Azubis einmal im Monat mit nach Heidelberg zur Köcheversammlung. Als Jungkoch verlor ich dann den VKD aus dem Blick, das änderte sich erst 1973 bei meiner Ausbildung zum diätetisch geschulten Koch im VKD– Schulungszentrum in Schmitten. Als ich dann nach meiner Meisterprüfung 1975 nach Bad Nauheim kam, bin ich wieder in den VKD eingetreten und habe mich im Verein der Köche Bad Nauheim sowie später im Club der Köche Südpfalz als Mitglied immer sehr wohl gefühlt.
Welche Bedeutung hat das Ehrenamt für Sie, warum würden Sie es anderen ans Herz legen?
Nach 50 Jahren im Beruf bin ich bewusst in den Ruhestand gegangen, wollte aber mein Wissen und meine Erfahrung nicht aufgeben. Durch einen Kollegen der Mannheimer Köche wurde ich auf den Senior Experten Service (SES) aufmerksam und hatte bisher schon 18 Einsätze im Ausland. In Absprache mit meiner Frau funktioniert das Ganze prima für mich und meine Familie. Wenn ich nicht unterwegs bin, betreue ich alle vier Wochen den gedeckten Tisch für die Kirchengemeinde und kümmere mich um Einkäufe oder Arztbegleitungen von Senioren. Außerdem habe ich im Rahmen von SES einen jungen Mann aus Sierra Leone kennen gelernt, den ich erfolgreich zum Berufsabschluss Groß- und Einzelhandelskaufmann geführt habe. Jetzt machen wir die Fahrprüfung.
Was ist aus Ihrer Sicht das Schönste am Kochberuf und was das Schwierigste?
Wenn man ein berufliches und fachliches Fundament aufgebaut hat, sind das Kreative und die Abwechslung sehr schön. Auch die menschliche Entwicklung kommt in der Küche nicht zu kurz. Das Schwierigste waren besonders am Anfang die sehr harte körperliche Arbeit und der Wechseldienst sowie die strengen Regeln und die geringe Bezahlung.
Welche Kolleg:innen oder Weggefährten haben Sie am meisten geprägt, und warum?
Da gibt es einige: Herr Müller war der beste Ausbilder von allen, er war ein Könner und Mensch. Von dem Küchendirektor der Hanseatic, Herrn Becker, habe ich gehobene Küche gelernt und die Kollegen von Bad Nauheim haben mich beim diätetischen Kochen geprägt. Außerdem Claus Schreiner für seine Arbeit als Ausbilder, Gerhard Bauer als Verfechter eines hohen Küchenniveaus auch in Alteneinrichtungen sowie meine Kolleg:innen in den VKD Arbeitsgemeinschaften und in den Wettbewerbsgremien des Dehoga und des Rudolf Achenbach Preises.
Folgen Sie einem Lebensmotto oder Credo, wenn ja, welchem?
Mensch sein und Mensch bleiben. In der Küche halte ich es mit Nietzsche: „Was dich nicht umbringt, macht dich stärker.“ Und: Mach Menschen aus deiner Umgebung zufrieden und glücklich, nimm sie mit in deine Küchen- und Lebenswelt.
Karl-Heinz Westenhöfer
Geboren 1949, wohnhaft in Annweiler, seit 2014 im Ruhestand und beim Senior Experten Service (SES) ehrenamtlich tätig. Mitglied im VKD seit 1975. Berufliche Stationen u. a. Hotel Adler (Schwetzingen), Augusta-Hotel (Mannheim), diverse Kreuzfahrtschiffe und von 1978 bis 2014 Küchenleiter im Diakoniezentrum Bethesda (Landau).
WHO IS WHO IM VKD
Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? Wer ist Mitglied der VKD-Familie? Was motiviert diese Mitglieder zum Ehrenamt, welche Lebensläufe und welche Erfahrungen bringen sie mit, was beschäftigt sie? In der Serie „Who is Who im VKD“ treffen wir einige von ihnen und stellen Fragen.