Eine erfolgreiche IKA/Olympiade der Köche liegt bereits einige Monate hinter uns. Wir möchten uns bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bedanken und einige von ihnen vorstellen. Denn ohne ihr Engagement wäre die 25. Ausgabe der Kocholympiade nicht möglich gewesen. Wir starten mit Thea Nothnagel, die auch ein Teil des VKD-Ehrensenats ist.
Liebe Frau Nothnagel, warum haben Sie sich dazu entschlossen, Köchin zu werden?
Ich habe 1955 mit 15 Jahren meine Kochausbildung im Hotel „Zur Tanne“ in Ilmenau, Thüringen begonnen. Eigentlich wollte ich Ärztin werden, aber für meine Mutter stand fest, dass es der Kochberuf wird. Ihr zuliebe habe ich die Ausbildung begonnen und dann den Beruf lieben gelernt. Bereut habe ich meine Berufswahl nie.
„Kochen bedeutet für mich …“
Köchin zu sein, bedeutet für mich, den schönsten Beruf der Welt zu haben. In der Küche stehen und kreative Gerichte auf die Teller zu zaubern, ist mein Leben.
Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf?
Köche sind für mich Künstler, die bei ihrer Arbeit kreativ und abwechslungsreich sind und einen bleibenden Eindruck bei Menschen hinterlassen. Mit einem guten Essen können sie Menschen eine Freude bereiten und andere glücklich machen. Fasziniert hat mich am Kochberuf auch, dass man ihn auf der ganzen Welt ausüben kann. Während meinen beruflichen Stationen im Ausland habe ich Menschen und Essgewohnheiten aus allen Teilen der Welt kennen gelernt.
Worauf können Sie in der eigenen Küche nicht verzichten?
Auf ein gutes scharfes Messer.
Frau Nothnagel, Sie waren als Ehrensenatorin des VKD bei der IKA 2020 dabei. Welche Aufgaben hatten Sie als ehrenamtliche Helferin vor Ort?
Meine Aufgabe war zum einen, als Ehrensenatorin des Verbands den VKD zu repräsentieren. Außerdem habe ich die Marshals im Restaurant of Nations der Jugendnationalmannschaften unterstützt. Wenn es bei den Mannschaften Fragen oder Probleme gab, war ich zur Stelle und habe Hilfestellungen gegeben. Außerdem habe ich bei der Menüausgabe als Verbindungsglied zwischen den Teamchefs der Länder und den Servicekräften agiert.
Was war Ihr persönliches Highlight auf der IKA 2020?
Besonders gefallen haben mir das abendliche Zusammentreffen mit den Kollegen und das kameradschaftliche Miteinander in Stuttgart. Für mich war die IKA 2020 wie alle IKAs ein besonderes Erlebnis, denn es hat sich gezeigt: Köche verbinden die Welt.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Nothnagel.
Thea Nothnagel
Geboren im Jahr 1940 in Thüringen, absolvierte sie ihre Ausbildung zur Köchin ab 1955 im Hotel „Zur Tanne“ in Ilmenau. Sie arbeitete in vielen namhaften Hotels, wie dem „Heinrich Heine“ in Schierke oder dem „Astoria“ in Leipzig sowie den Interhotels in Berlin. Schon mit 24 Jahren wurde sie Küchenmeisterin und war 1988/89 kommissarische Küchendirektorin in der Generaldirektion der Interhotels. Berufliche Stationen im Ausland waren Budapest, Prag, Sofia und Warschau. Ein Studium zur Ökonom-Pädagogin schloss sie erfolgreich ab. Sie blickt auf eine Vielzahl von Auszeichnungen und Ehrungen, wie z. B. Goldmedaillen bei der Gastro-Prag, die „Goldene Meisternadel“ und „Meisterköchin der Nationalen und Internationalen Klasse“. Nach der Wende ging sie als Sous-Chefin und Ausbilderin ins Dom Hotel, später Hilton Hotel Berlin. Tausende Auszubildende hat sie auf Prüfungen vorbereitet und sie für Wettbewerbe trainiert. 2010 wurde sie mit der höchsten Auszeichnung des Hilton geehrt. 2019 wurde sie als erste Frau in den Ehrensenat des VKD berufen.