Jessica Sidon (rechts) mit den Kollegen der Koch-G5 beim World Chefs European Meeting 2019 in Mecheln. Foto: VKD
Eine erfolgreiche IKA/Olympiade der Köche liegt bereits einige Monate hinter uns. Wir möchten uns bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bedanken und einige von ihnen vorstellen. Denn ohne ihr Engagement wäre die 25. Ausgabe der Kocholympiade nicht möglich gewesen. Jessica Sidon ist zwar kein VKD-Mitglied, hat den Verband aber trotzdem tatkräftig unterstützt.
Liebe Frau Sidon, was war Ihr persönliches Highlight auf der IKA 2020?
Die große Siegerehrung am Ende der Kocholympiade. Hunderte Köchinnen und Köche, Fans, die mit ihren Teams mitgefiebert haben und intensive Emotionen, die von großer Enttäuschung bis zu überschwänglicher Freude gereicht haben – das war einfach Gänsehaut-Feeling pur.
Sie kochen und leben in Luxemburg. Wie kam es, dass Sie dennoch für den VKD bei der Kocholympiade ehrenamtlich mitgearbeitet haben?
Wir vom Vatel-Club in Luxemburg organisieren seit vielen Jahren den Villeroy & Boch Culinary World Cup. Früher war es so, dass wir Luxemburger und der VKD in Deutschland jeder „sein eigenes Süppchen gekocht“ haben. Das änderte sich, als sich die fünf deutschsprachigen Kochverbände zur „Koch-G5“ zusammengeschlossen haben, um einander zu unterstützen. Bereits beim Culinary World Cup 2018 hat uns der VKD ehrenamtlich geholfen. Da war es nur selbstverständlich, dass auch wir bei der IKA mitwirken. Außerdem sind sich die Veranstaltungen IKA und Culinary World Cup sehr ähnlich. Wir können also voneinander lernen und uns verbessern.
Welche Aufgaben hatten Sie bei der IKA?
Ich war vor allem für Einzelaussteller und Live Carver verantwortlich. Im Vorfeld habe ich mich mit um die Tischnummerierung und den Check-in der Teilnehmer am Morgen gekümmert. Ich habe dabei zum Beispiel geprüft, ob alle anwesend waren und ob sich jeder Aussteller in der richtigen Kategorie angemeldet hatte. Nachdem juriert wurde, habe ich die Urkunden für die Teilnehmer erstellt und die Tische für den nächsten Tag vorbereitet.
Welche Rolle spielen ehrenamtliche Arbeit und Zusammenschlüsse wie die Koch-G5 insbesondere in der Koch-Branche?
Uns Ehrenamtler in der Kochbranche eint vor allem, dass wir für das brennen, was wir tun, häufig aber kein Budget vorhanden ist, um aus dem Ehrenamt einen Hauptberuf zu machen. Nichtsdestotrotz sind wir davon überzeugt, dass unser Engagement wichtig ist – in der Gastronomie vor allem im Bereich der Nachwuchsarbeit. Deshalb üben wir unsere Arbeit gerne ehrenamtlich aus. Umso schöner ist es dabei, Zusammenschlüsse wie die Koch-G5 zu haben. Unsere Herausforderungen sind nicht identisch, aber oft sehr ähnlich. Durch die gegenseitige Unterstützung können wir unsere Energien bündeln und effizienter nutzen.
Welche Küche inspiriert oder begeistert Sie am meisten und warum?
Dafür muss ich nicht weit blicken. Am liebsten koche ich regional. Solche Gerichte, die es früher einmal gab und die in Vergessenheit geraten sind. Nicht alles muss neu und hip sein. „Back to the roots“ kann mindestens genauso gut schmecken.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Sidon.
Jessica Sidon
Jessica Sidon wurde 1980 in Luxemburg geboren. 18 Jahre später begann sie ihre Ausbildung zur Hotel- und Restaurantfachfrau an der Hotelfachschule „Lycée Technique Hôtelier Alexis Heck Diekirch“. Im Anschluss arbeitete sie im Château de Schengen, bevor sie 2005 eine einjährige Weiterbildung im Bereich Hotelmanagement absolvierte. Die folgenden drei Jahre leitete sie das Restaurant im Hotel des Ardennes. 2009 tauschte Sidon beruflich Gastronomie gegen Gemeinde ein. Seitdem ist sie bei der Stadt Luxemburg angestellt. Die Gastronomie findet jetzt Platz im Ehrenamt: Seit vielen Jahren ist sie Vorstandsmitglied des Vatel-Clubs Luxemburg sowie seit der Gründung der Koch-G5 deren Generalsekretärin.
