Ehrenamtler im Porträt: Abravi Kotor Während der IKA gehörte Abravi Kotor zu den Frühaufstehern. Sie war unter anderem morgens für die Koordination der Einzelaussteller zuständig. Foto: privat

Eine erfolgreiche IKA/Olympiade der Köche liegt bereits mehr als ein Jahr hinter uns. Wir möchten uns bei den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen bedanken und einige von ihnen vorstellen, ohne deren Engagement die 25. Ausgabe der Kocholympiade nicht möglich gewesen wäre. Abravi Kotor war als Marshal vor Ort und spricht im Interview über ihre Entscheidung Köchin zu werden, die Bedeutung von Weiterbildungen – und natürlich ihre Eindrücke der IKA 2020.

Liebe Frau Kotor, was war Ihr persönliches Highlight auf der IKA 2020? 

Die Eröffnung und der Einmarsch der Nationen. Mitanzusehen, wie hunderte Köchinnen und Köche aus aller Welt sich mit Stolz präsentieren und voller Motivation über die Bühne einziehen, war einmalig. Ich hatte Gänsehaut. Aber auch das Abendessen mit Kollegen im Restaurant der Nationen war unvergesslich. Wir konnten sogar das Menü der deutschen Nationalmannschaft probieren. Sehr lecker! 

Auf der IKA haben Sie ehrenamtlich als Marshal mitgeholfen. Was genau waren Ihre Aufgaben? 

Ich war für die Einzelaussteller-Kategorie „Culinary Artistic“ und „Carving Fruit and Vegetables“ zuständig. Früh morgens habe ich die Anwesenheit der Teilnehmer kontrolliert, sie ihren Tischnummern zugeordnet und geschaut, ob sie sich in der korrekten Kategorie angemeldet haben. Später am Tag habe ich die täglichen Siegerehrungen mit vorbereitet: Ehrungssiegel auf die Urkunden geklebt, die dazu entsprechenden Medaillen rausgesucht und die goldenen Tassen sortiert.  

Nachdem Sie 2001 aus Togo nach Deutschland kamen, haben Sie sich zunächst in verschiedenen Berufen ausprobiert. Warum haben Sie sich schließlich für eine Karriere in der Küche entschieden? 

Ich lebe nach dem Prinzip, dass man das tun sollte, was einen glücklich macht. Es heißt immer so schön: „Finden Sie einen Job, den Sie lieben und Sie werden nie wieder arbeiten müssen.“ Und es stimmt. Zwei Berufsbereiche hatte ich immer fest auf meiner Wunschliste: die Pflege und die Gastronomie. Ich hatte die Gelegenheit, beide auszuprobieren und habe meine Liebe und Leidenschaft im Kochen entdeckt. Kochen ist eine sehr vielseitige Kunst und ich liebe es kreativ zu sein. Egal ob salzige oder süße Gerichte, ich hatte von Anfang an Spaß bei der Arbeit. Außerdem können Köchinnen und Köche überall auf der Welt arbeiten – ein großer Pluspunkt für den Beruf.  

Sie sind Mutter und berufstätig. Wie schaffen Sie es, Berufsalltag und Familie zu verbinden? 

Ich muss den Alltag sehr gut organisieren und planen – genau wie bei der Arbeit. Unterstützt werde ich dabei durch die Großeltern unserer Kinder. Sie kontrollieren zum Beispiel Hausaufgaben und lernen mit den Kindern für Klassenarbeiten. Und wenn ich dann mal zwei Tage frei habe, genießen wir die gemeinsame Zeit in der Familie umso intensiver.  

Sie sind nicht nur Köchin, sondern auch anerkannte Beraterin für deutschen Wein. Welche Rolle spielen Weiterbildungen wie diese für die Kochkarriere? 

Man sollte sich konkrete Ziele setzen, was man erreichen möchteWeiterbildungen spielen eine wichtige Rolle, das fachliche Wissen sowie berufliche und individuelle Kompetenzen zu verbessern und weiterzuentwickeln. Man lernt dazu und eröffnet sich dadurch selbst neue Berufschancen. Ich persönlich möchte mein Wissen auch an künftige Koch-Generationen weitergeben und so unseren Berufsstand unterstützen.

Vielen Dank für das Gespräch. 

Olympus Digital Camera
Foto: privat

Abravi Kotor

1981 in Lomé in Togo geboren, ist Abravi Kotor im Alter von 20 Jahren nach Trier gekommen. Zunächst folgten ein Sprachkurs und die Ausbildung zur Pflegehelferin. Nach der Geburt ihres Sohns arbeitete Abravi Kotor als Küchenhelferin in einem Restaurant und entdeckte ihre Leidenschaft für den Kochberuf. Sie machte eine Ausbildung zur Köchin bei Mittler’s Landhotel in Klüsserath, arbeitete in zwei anderen Hotels als Jungköchin und Chef de Partie und ist seit 2015 Ausbilderin und Sous-Chefin im Hotel Weingut Weis in Mertesdorf. Sie ist Mitglied im Verein der Köche Trier e. V. und seit fast zehn Jahren VKD-Mitglied.  


Dieses Interview erschien zuerst in KÜCHE, Ausgabe 12/2020.


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