Digestif aus KÜCHE, Ausgabe 8-9/2021, Präsident der World Association of Chefs Societies
Neuwahlen in einem Verband oder einer Organisation können Umbruch bedeuten, müssen es aber nicht. In jedem Fall kommt es darauf an, dass das Team an der Spitze fachlich gut miteinander arbeitet. Ich spreche dabei aus eigener Erfahrung. Seit fünf Jahren leite ich nun die World Association of Chefs Societies, kurz Worldchefs. Als Präsident konnte ich mein Team um Generalsekretär, Vizepräsident und Co. selbst zusammenstellen. Beim VKD hingegen werden alle fünf Positionen im Präsidium von den Mitgliedern gewählt. Umso wichtiger ist es deshalb, dass alle Kandidat:innen Teamplayer sind. Das Persönliche muss in den Hintergrund rücken, damit fachlich und produktiv zusammengearbeitet werden kann.
Vermitteln, was man fühlt
Der Präsident – oder die Präsidentin – wiederum sollte gut zuhören und Entscheidungen treffen können. Er benötigt ein Gefühl dafür, wie er seine Ehrenamtskolleg:innen motivieren und anschieben kann. Ich mache das ganz nach dem Motto „Zuckerbrot und Peitsche“: Ich gebe Verantwortung und Einfluss an die „Committees“ ab, erwarte dann aber im Gegenzug, dass die Chairmen mit ihren Teams die Dinge produktiv angehen und Ergebnisse abliefern. Dafür benötigt man Ehrenamtler:innen, die etwas bewegen wollen und sich kompromisslos dafür einsetzen. Das gilt natürlich auch für den Präsidenten. Solch ein Ehrenamt bringt häufig mehr Arbeit mit sich als man vermutet. Ich habe beispielsweise in meiner Funktion häufig mehr als 70 Länder pro Jahr bereist und war 220 Tage auf Tour. Beim VKD gibt es diese geografische – und auch sprachliche – Herausforderung nicht. Der Präsident ist das Sprachrohr seiner Mitglieder und sollte deshalb präsent und ansprechbar sein. Er muss für das brennen, was er tut. So eine Position läuft nicht nach Skript, sie lebt durch Emotion und Engagement. Man kann nur das vermitteln, was man auch fühlt.
Die Zukunft des VKD ist mir ein persönliches Anliegen, da ich bereits seit fast 40 Jahren selbst Mitglied im Verband bin. Ich bin also einer vom „alten Eisen“. Deshalb wünsche ich mir von Herzen, dass wir Mitglieder eine Präsidiumskonstellation wählen, die zukunftsweisend ist, die den Verband weiterentwickelt und seine globale Bedeutung weiter ausbaut. Denn: Der VKD hat unter der „richtigen“ Führung großes Potenzial.
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