„Azubis aus anderen Ländern bereichern den Alltag“ Foto: Canva

Digestif von Cornelia Schürmann, Fachlehrerin am Berufsschulzentrum am Westerberg und Vorstandsmitglied im Köcheclub Osnabrück e. V., KÜCHE-Ausgabe November 2023.

Cornelia Schürmann, Fachlehrerin am Berufsschulzentrum am Westerberg und Vorstandsmitglied im Köcheclub Osnabrück e. V.
Cornelia Schürmann, Fachlehrerin am Berufsschulzentrum am Westerberg und Vorstandsmitglied im Köcheclub Osnabrück e. V.

Es gibt sie, die guten Signale für unseren Berufsstand und die Kochausbildung. Wie dies insbesondere in Verbindung mit jungen Fachkräften aus anderen Ländern aussieht, erlebe ich regelmäßig bei meiner Arbeit im Berufsschulzentrum am Westerberg in Osnabrück. Seit 2019 kommen regelmäßig Auszubildende aus Ländern wie Kirgistan, Taiwan und Indonesien zu uns, heute sind bis zu 50 Prozent einer Klasse nicht gebürtige Deutsche. Während wir anfangs stellenweise damit überfordert waren, haben wir inzwischen Wege und Methoden entwickelt, um sie in unseren Schulalltag zu integrieren. Es war und ist eine Lernkurve, in deren Verlauf wir uns als Schulgemeinschaft gemeinsam weiterentwickelt haben, eng verbunden mit Sprachförderung im Unterricht und Nachhilfeprojekten. Das geht manchmal nicht ohne Konflikte, Erschöpfungsmomente der Lehrkräfte oder Unterforderung der anderen Mitschüler:innen.  

Geduld, Motivation und Engagement

Meine Erfahrungen als Lehrkraft und Ausbilderin sind: Im ersten Ausbildungsjahr kann man im Prinzip gar nichts erwarten. Die Azubis müssen erst einmal in diesem Land ankommen und mit der Sprache sowie dem Schulsystem zurechtkommen. Wenn sie dann anfangs schlechte Noten schreiben, braucht es Geduld und immer wieder neue Ideen zur Motivation. Dieser zusätzliche Einsatz und die Arbeit, die ein solches Engagement braucht, lohnen sich spätestens im dritten Lehrjahr. Mit sehr ordentlichen Leistungen und tollen Persönlichkeiten bereichern die Azubis aus anderen Ländern dann den schulischen Alltag auf eine besondere Art und Weise. 

Wer sich mit den jungen Kolleginnen und Kollegen auseinandersetzt, ist schnell davon begeistert, wie zuvorkommend, freundlich und dankbar sie sind. Deshalb finde ich es persönlich wichtig, dass auch die Ausbildungsbetriebe verantwortungsbewusst und zugewandt auf diese Azubis eingehen. Das ist nicht immer einfach, wenn im Unternehmen unterschiedliche Mentalitäten aufeinandertreffen oder das eine oder andere „schwarze Schaf“ als Vermittlungsagentur agiert. Hier können Netzwerktreffen mit anderen Betrieben, der Schule und der IHK helfen, denn diese Art der Integration eröffnet spannende Möglichkeiten, um dem Arbeitskräftemangel einer Region gemeinsam aktiv zu begegnen.  


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Dieses „Digestif“ ist Teil der November-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.


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