Ausbildung: Was Lehrlinge wollen und Betriebe bieten Immer weniger junge Leute fangen eine Ausbildung zum Koch an. Aber was wünschen sich Lehrlinge eigentlich von ihrem Betrieb und ihrem Ausbilder? Und mit was können Gastronomiebetriebe potenzielle Auszubildende locken? Foto: VKD

In vielen Küchen bleiben die Bewerbungen für offene Koch-Ausbildungsstellen aus. Doch woran liegt das? Was wünschen sich Lehrlinge in ihrer Ausbildung und was bieten Betriebe, um für den Köche-Nachwuchs attraktiv zu sein? Wir haben uns umgehört.

Von Anna Häuser

„Der Chef ist arrogant, die Bezahlung schlecht und für die Auszubildenden wird auch nichts getan!“ Wird ein Restaurant oder Hotel mit solch einem Ruf in Verbindung gebracht, bleiben Bewerbungen für Ausbildungsstellen oft aus. Das Image des Hauses ist besonders in der Gastronomie-Szene von großer Bedeutung. Ist ein Restaurant bei den Gästen beliebt, gilt das noch lange nicht für die Mitarbeiter. Wie Mitarbeiter über ihren Arbeitgeber sprechen ist für den Stellenmarkt essenziell. Erzählt ein ehemaliger Küchen-Praktikant von einer hochmodernen Küche und einer angenehmen Arbeitsatmosphäre, ist die Chance, dass sich Schüler für freie Ausbildungsstellen bewerben, deutlich höher. Aber was wünschen sich Lehrlinge eigentlich von ihrem Betrieb und ihrem Ausbilder? Und mit was können Gastronomiebetriebe potenzielle Auszubildende locken? Wir haben nachgefragt.

 

Christian Krüger, Ausbilder Gasthaus Schulte, Wickede

„Um als Ausbildungsbetrieb attraktiv für junge Bewerber zu sein, sind wir aktiv im Verband der Köche und haben uns als Qualifizierter Ausbildungsbetrieb zertifizieren lassen. Außerdem sind wir ein junges und engagiertes Team. Großen Wert legen wir hierbei auf die Zusammenarbeit. Um diese zu stärken, unternehmen wir oft etwas gemeinsam. Zusammen mit den Azubis besuchen wir zum Beispiel unsere Lieferanten und schauen, wo die Ware eigentlich her kommt. Außerdem dürfen uns unsere Angestellten auch immer im Wechsel mit auf die Internorga oder die Gastro Vision fahren. Daraus wird dann ein ganzes Wochenende gemacht, an dem wir gemeinsam Restaurants besuchen und die Stadt besichtigen. Solche Sachen stärken das Team.“

 

Sabrina Kolar, Auszubildende Gasthaus Schulte, Wickede

„Mir ist besonders das Arbeitsklima wichtig. Meinen Ausbilder sollte ich alles fragen können und auch mal mit Schwierigkeiten oder Problemen zum ihm kommen können. Aber auch die Stimmung im gesamten Team sollte stimmen. Wichtig ist mir auch, dass die Rahmenbedingungen der Ausbildung wie die Arbeitszeiten in Ordnung sind. Das alles ist im Gasthaus Schulte der Fall: das Team ist nett und ich kann pünktlich Feierabend machen.“

 

Team des Gasthaus Schulte in Wickede: (oben) Christian Krüger, Inhaber und Ausbilder Köche, Sabrina Kolar, Auszubildende Köchin 1. Lehrjahr, Bernd Grunwald, Leiter Service, Ausbilder Service, (unten) Elena Felde, Auszubildende Köchin 3. Lehrjahr, Iven Bierbaum, Auszubildender Service 1.Lehrjahr. Foto: Gasthaus Schulte
Team des Gasthaus Schulte in Wickede: (oben) Christian Krüger, Inhaber und Ausbilder Köche, Sabrina Kolar, Auszubildende Köchin 1. Lehrjahr, Bernd Grunwald, Leiter Service, Ausbilder Service, (unten) Elena Felde, Auszubildende Köchin 3. Lehrjahr, Iven Bierbaum, Auszubildender Service 1.Lehrjahr. Foto: Gasthaus Schulte

Maik Quinque, Ausbilder Restaurant Apels Garten, Leipzig

„Wir bieten als Betrieb häufig Praktika und Schnuppertage an, an denen die Jugendlichen mal für einige Zeit in den Beruf des Kochs hineinschauen können. Solche Möglichkeiten sind sehr wichtig für die Orientierung junger Leute. An diesen Tagen versuchen wir dann natürlich mit allen Kräften, die Freude am Koch-Beruf zu wecken. Aber auch während der Ausbildung sorgen wir für Highlights. Wir motivieren unsere Azubis an Wettbewerben teilzunehmen, wo sie sich beweisen können. Außerdem sollen sie für die harte Arbeit, die sie machen, auch die entsprechende Anerkennung bekommen. Lob ist dabei genauso wichtig, wie dass der Ausbilder sich den Sorgen seines Azubis annimmt. Jeder einzelne Tag der Ausbildung zählt!“

 

Niklas Schmalz, Auszubildender im 3. Lehrjahr, Restaurant Apels Garten, Leipzig

„Mir war es sehr wichtig, dass ich in meinem Betrieb während der Ausbildungszeit viel lerne und ich von meinen Ausbildern und Kollegen gut unterstützt werde. Jetzt, da ich am Ende meiner Ausbildung stehe, kann ich sagen: Das hat geklappt!“

 

Niklas Schmalz, Auszubildender im 3. Lehrjahr, Restaurant Apels Garten, Leipzig. Foto: Apels Garten
Niklas Schmalz, Auszubildender im 3. Lehrjahr, Restaurant Apels Garten, Leipzig. Foto: Apels Garten
Maik Quinque, Ausbilder Restaurant Apels Garten, Leipzig. Foto: Apels Garten
Maik Quinque, Ausbilder Restaurant Apels Garten, Leipzig. Foto: Apels Garten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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