Der Verein Werdenfelser Köche schmiedet im 100. Jahr seines Bestehens Pläne für die Zukunft und will neue Projekte ins Leben rufen. Den Auftakt macht ein Vereinstreffen im November.
Dies ist ein Beitrag der Werdenfelser Köche e. V. 1921
Sie waren bis in die 1990er-Jahre hinein ein gesellschaftliches Highlight: Die Feinschmeckerbälle in Garmisch-Partenkirchen. Veranstaltet hat sie der Verein Werdenfelser Köche, der jüngst 100 Jahre alt geworden ist. Um eines der beliebten Tickets für die Bälle zu ergattern, standen Einheimische und Urlauber Schlange. Kein Wunder. Im Garmisch-Partenkirchner Kurzentrum wurden sie von den besten Köchen der Region verköstigt. Mit exzellenten Menüs, exotischen Früchten und wilden Eiskreationen – etwa dem für die damalige Zeit neuartigen Spagettieis oder Spargel- und Tomateneis. Meistens spielten gleich zwei Kapellen zum Tanz auf. Dazwischen bestaunten die Gäste die Kunstwerke aus Zucker, die als Dekoration gedacht waren. Filigrane Blumenbuketts, die ein Innsbrucker Konditormeister extra anfertigte. So mancher Gast konnte der Versuchung nicht widerstehen und brach sich eine Blüte ab.
Auftakt für einen Neubeginn
Initiiert wurden die Bälle vom Verein Werdenfelser Köche e. V. 1921, der als Zweigverein im Verband der Köche Deutschlands eingetragen ist und heuer sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Beliebt war auch das jährliche Tontaubenschießen, das vom ehemaligen Vorsitzenden Peter Körner initiiert wurde. Oder die Ski- und Langlaufmeisterschaften, wo Köche aus unterschiedlichen Landkreisen gegeneinander antraten. Im Jahr 2003 fand der letzte Feinschmeckerball statt und auch das Vereinsleben ebbte nach und nach ab. Die neue Vorstandschaft mit dem ersten Vorsitzenden Moritz Link, seinem Stellvertreter Frank Porwoll, Kassier Anton Baldauf und dem Jugendförderer Christian Scheler möchte das nun ändern. Mitglieder und Interessierte laden sie deshalb am 18. November zu einem Frühschoppen in den Alten Wirt in Farchant ein. Dort werden Projekte besprochen, mit denen der Verein vor allem junge und angehende Köche unterstützen möchte.
Ausflüge, Kurse und Weiterbildungen sind in Planung. In einer Kooperation mit der örtlichen Berufsschule soll der Nachwuchs wieder verstärkt gefördert werden. An die Kurse, die sein damaliger Berufsschullehrer und das aktive Vereinsmitglied Karl-Heinz Schandl am Nachmittag veranstaltete, erinnert sich Christian Scheler noch gut: „Die waren für uns Lehrlinge sehr wertvoll.“ Er und seine jungen Kollegen bereiteten sich dabei perfekt für ihre Abschlussprüfungen vor. Beim Alpspitz-Pokal, der alle zwei Jahre ausgetragen wurde, traten Jungköche und angehende Hotelfachleute gegeneinander an. „Das ähnelte den Prüfungssituationen in der Berufsschule“, so Scheler, der heute in Schloss Elmau als Koch und in der Direktion arbeitet. Ähnliche Projekte wollen die Werdenfelser Köche nun wieder ins Leben rufen. Die Nachwuchsköche sollen sich aber nicht nur in der Praxis üben, sondern auch Kontakte knüpfen. So wie es früher im Verein üblich war.
Augen öffnen und Möglichkeiten bieten
Der Beruf des Kochs bietet – bei allen Herausforderungen des Fachkräftemangels – viele Möglichkeiten und Karrierechancen. Es bestehe immer die Möglichkeit zu Reisen, neue Menschen kennenzulernen und sich weiterzubilden, betont Scheler. Das ist es, was die Werdenfelser Köche dem Nachwuchs vermitteln möchten. Vor allem aber möchten sie sie dazu animieren, die Augen zu öffnen. Zu sehen, wie viele tolle Häuser und Restaurants es in der eigenen Region gibt. Damit sie die Chancen, die sich dort bieten, auch wahrnehmen.
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