6.598 Koch-Ausbildungsstellen blieben bis Ende Mai 2018 unbesetzt. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für den gastgewerblichen Ausbildungsmarkt hervor.
Insgesamt 259.201 Berufsausbildungstellen in den gastgewerblichen Berufen waren im Mai unbesetzt – mehr als im Vorjahr, da waren es 237.933. Insgesamt 6.598 der unbesetzten Stellen sind im Ausbildungsberuf Koch/Köchin zu verzeichnen. Hier gibt es allerdings eine positive Entwicklung zum Vorjahr: damals waren es noch 7.218 unbesetzte Stellen.
Gastgewerbe
Im Gastgewerbe ist im Zeitraum Oktober 2017 bis Mai 2018 die Zahl der unbesetzten Stellen im Vergleich zum Vorjahr gesunken, was allerdings vor allem daran liegt, dass die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen weiter deutlich gesunken ist. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass Betriebe, die schon länger keine Auszubildenden finden, sich aus der Ausbildung zurückziehen und/oder die Zahl der gemeldeten Plätze reduzieren. Die Zahl der aktuell noch unversorgten Bewerber wie auch der Bewerber insgesamt ist ebenfalls gesunken, im Bereich Speisenzubereitung nur leicht, am stärksten in den Serviceberufen der Gastronomie.
Branchenübergreifend
Branchenübergreifend ist die Zahl der Bewerber für eine Ausbildung im Herbst ebenfalls spürbar gesunken (- 2,4 %), wobei der Rückgang ausschließlich die westlichen Bundesländer betrifft. Im Mai 2018 gab es deutlich mehr gemeldete Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze ist gestiegen (+ 2,8 %). Das geht ausschließlich auf mehr betriebliche Berufsausbildungsstellen zurück. Die Lücke zwischen noch unversorgten Bewerbern und noch unbesetzt gemeldeten Ausbildungsplätzen, das rechnerische Lehrstellen“plus“, hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 21.249 auf 51.414 mehr als verdoppelt (+ 141,9%).
Geflüchtete Bewerber
Von Oktober 2017 bis Mai 2018 waren 29.800 junge Geflüchtet als Bewerber gemeldet und suchten mit Unterstützung einer Agentur für Arbeit oder eines Jobcenters eine Berufsausbildung. Das waren 11.000 mehr als ein Jahr zuvor (+ 58 %).Voraussetzung für die Meldung als Ausbildungsstellenbewerber ist die sogenannte Ausbildungsreife. Diese beinhaltet ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache sowie die für eine Ausbildung notwendigen schulischen Grundlagen. Insgesamt ist der Ausbildungsmarkt im 2. Quartal noch stark in Bewegung, für eine fundierte Bewertung ist es deshalb noch zu früh.