Die Personalsituation im Gastgewerbe und die Energiekrise haben starke Auswirkungen auf den Arbeitsalltag in der Profiküche. In einem gemeinsamen Statement beschreiben VKD-Präsident Daniel Schade und VKD-Vizepräsidentin Marketa Schellenberg, wo sich die Branche ihrer Meinung nach hin entwickelt – und welche wichtige Rolle Aufklärung und Transparenz im Umgang mit Gästen nun spielen.
„Die aktuelle Situation hat die Gastronomiebranche bereits verändert und tut es weiterhin. Konzepte, die als beständig galten, müssen neu gedacht werden. Restaurants schließen beispielsweise während weniger lukrativer Zeiten und müssen mit weniger Mitarbeitenden die gleiche Leistung erbringen. Der zusätzliche Stress birgt eine Gefahr für Burnouts sowie Abwanderung in andere Branchen. Außerdem geraten wichtige Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität oder Digitalisierung aus dem Fokus, weil sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen fehlen. Investitionen werden aufgeschoben und die Bereitschaft neue Auszubildende zu beschäftigen sinkt. Das ist fatal, denn nur wenn wir in die Zukunft investieren und den Berufsnachwuchs fördern, können wir gute Fachkräfte für die Branche gewinnen und halten.
Gastronom:innen haben fast keine andere Möglichkeit als die steigenden Kosten an ihre Gäste weiterzugeben. Diese sind jedoch ebenfalls im ‚Notfallmodus‘ und geben weniger Geld aus. Zudem werden Köch:innen gezwungen, ihr Sortiment auf Produkte zu begrenzen, die vernünftige Margen und Abverkaufszahlen garantieren. Das wird voraussichtlich zu einer einseitigeren Gastronomie führen. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir Köch:innen unsere Gäste über die unvermeidlichen Veränderungen aufklären und transparent arbeiten. Nur so können wir auf ihr Verständnis und ihre Treue hoffen. Denn eine gute Sache kommt immer wieder zum Vorschein: In Krisenzeiten wächst der Zusammenhalt.“
Das Statement wurde erstmals als „Branchenmeinung“ am 12. November 2022 von der ErfaFoodService im Rahmen der Franchise Expo veröffentlicht.