Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? Wer ist Mitglied der VKD-Familie? In der Serie „Who is Who im VKD“ spricht diesmal Martin Seitel aus Regensburg unter anderem über die Benefits und die Herausforderungen im Ehrenamt.
Wie war Ihre erste Begegnung mit dem VKD?
Durch meine Tätigkeit als Küchenchef in einem Regensburger Unternehmen lernte ich Klaus Huber, den damaligen Vorsitzenden im Club der Köche Ratisbona e. V., kennen. Er machte mich auf den VKD aufmerksam und nahm mich mit auf eine Fachmesse in Frankreich. Außerdem hat er mein Interesse an der Vereinsarbeit geweckt sowie den Ehrgeiz, mich beruflichen Wettbewerben zu stellen.
Welche Bedeutung hat das Ehrenamt für Sie, warum würden Sie es anderen ans Herz legen?
Sich ehrenamtlich für unseren Berufsstand zu engagieren, hat mir viele neue Kontakte im Kollegenkreis beschert. Der Austausch mit Köchinnen und Köchen in anderen Betrieben hat dazu beigetragen, dass ich als verantwortlicher Küchenchef mehr Verständnis für die Sichtweisen der mir anvertrauten Teammitglieder entwickelt habe. Außerdem wird gerade in einer ehrenamtlichen Tätigkeit Kameradschaft großgeschrieben.
Was ist aus Ihrer Sicht das Schönste am Kochberuf und was das Schwierigste?
Es bereitet sehr viel Freude, mit gutem Essen und gastronomischer Dienstleistung Gäste für einige Momente glücklich zu machen. Ich persönlich finde es nur sehr schade, dass heute im Prinzip jeder, auch ohne Ausbildung, ein Restaurant oder eine Gaststätte eröffnen und mit möglichst niedrigen Preisen den Markt kaputt machen kann. Die Tatsache, dass dies hierzulande möglich ist, macht es qualifizierten Gastronom:innen immer schwerer, Preise zu erwirtschaften, um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten sowie Mitarbeitende in Küche und Service ordentlich bezahlen zu können. Das Überangebot an gastronomischen Einrichtungen, Fast Food und Fertiggerichten im Supermarkt trägt dazu bei, dass Qualität nur von wenigen wertgeschätzt wird.
Welches berufliche Thema beschäftigt Sie derzeit besonders?
Seit 35 Jahren bin ich Ausbilder in der Gastronomie, Küchenmeister und mit dem Betrieb mehrfach für gute Ausbildung ausgezeichnet worden. Rund 100 Auszubildende durfte ich zum erfolgreichen Abschluss führen, sowohl Köch:innen als auch Restaurantfach-, Hotelkauf- und Veranstaltungskaufleute. Besonders dankbar und auch ein wenig stolz bin ich darauf, dass alle Führungskräfte in meinem Unternehmen von mir ausgebildet wurden und einige schon mehr als 15 Jahre an meiner Seite sind. Zu vielen ehemaligen Azubis habe ich bis heute guten Kontakt. Inzwischen ist es leider deutlich schwieriger, junge Menschen für diese Ausbildungsberufe zu gewinnen, sie haben oftmals einen geringeren Stellenwert als ein Studium oder der Besuch einer weiterführenden Schule. Es wäre deshalb gut, wenn noch mehr Betriebe der gehobenen Gastronomie ausbilden und sich damit für den Berufsstand einsetzen würden.
Martin Seitel, geboren 1961, aus Regensburg, Küchenmeister (1987) und Mitglied im VKD, Landesverband Bayern, seit 1987, Mitglied im Club der Köche Ratisbona e. V., dessen Vorsitzender seit 2014. 2012 Top Ausbilder (Stadt Regensburg), 2015 Top Ausbilder (VKD). Berufliche Stationen: Hotel Platzl München, Rathaus München, Hotel Vilgerthofer, Diesen am Ammersee, Küchenchef Oberbräu Holzkirchen, Küchenchef Regensburger Stuben Regensburg, Pächter und Kantinenleiter Arge Regensburg, Küchenchef Kolpinghaus Regensburg, seit 1993 Geschäftsführer Kultur- und Kongresszentrum Gaststätten Betriebs GmbH Regensburg.
WHO IS WHO IM VKD
Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? Wer ist Mitglied der VKD-Familie? Was motiviert diese Mitglieder zum Ehrenamt, welche Lebensläufe und welche Erfahrungen bringen sie mit, was beschäftigt sie? In der Serie „Who is Who im VKD“ treffen wir einige von ihnen und stellen Fragen.