Der VKD ist einer von mehr als 80 Partnern der Initiative #WinterMeistern. Eine Zwischenbilanz zeigt, dass die Gastronomie mehr Hilfe denn je benötigt und der Lockdown sich negativ auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt.
Die Initiative #WinterMeistern vereint die Branche stärker denn je und verleiht so ihren Forderungen nach Unterstützung der Gastronomie mehr Schlagkraft. Gastronomen benötigen nach dem Lockdown dringend eine Perspektive, um gut durch die weiteren kalten Monate zu kommen. Das betrifft die gesamte Wertschöpfungskette – vom Erzeuger über den Hersteller bis zum Händler. Auch viele weitere Subbranchen aus der Zulieferindustrie, die in der Öffentlichkeit noch zu wenig Beachtung finden, spüren die Auswirkungen deutlich.
Mit Beschluss der Bundesregierung vom 2. Dezember 2020 wird der Teil-Lockdown bis zum 10. Januar 2021 fortgesetzt. Damit gilt auch weiterhin die Schließung der Gastronomie – die nun mehr Unterstützung denn je benötigt. Das bekräftigt die Initiative #WinterMeistern in ihren weiteren Forderungen. Mittlerweile ist die breite Allianz aus relevanten Interessenverbänden, Medien, starken Partnern aus der Gastronomie, der Food- & Beverage-Industrie und der Non-Food-Branche von 40 auf mehr als 80 Partner gewachsen, darunter ein Drittel Branchenverbände. Der Wunsch nach einem flächendeckenden Zusammenschluss ist groß. Gemeinsam stellen sie neue Forderungen an politische Entscheider und dringen auf mehr Planungssicherheit für die Branche. Vor allem hinsichtlich der zugesagten außerordentlichen Wirtschaftshilfen, aber auch der stärkeren Berücksichtigung der immens indirekt betroffenen Branchen und Unternehmen der Zulieferindustrie sehen sie schnellstmöglichen Handlungsbedarf.
Die Unterstützung der Gastronomen beim Erhalt der Fördergelder ist deshalb so wichtig, weil jeder Betrieb anders aufgestellt ist, jedes Bundesland hat andere Verfahren. Daher werden alle relevanten Informationen auf der Website der Initiative zur Verfügung gestellt und regelmäßig aktualisiert.
Viele Arbeitsplätze betroffen
Die aktuelle Situation betrifft sehr viel mehr Menschen und Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette als von der Politik und Öffentlichkeit wahrgenommen – noch werden diese zu wenig gesehen und unterstützt. Die Initiative #WinterMeistern zeigt klar auf: Wir sind viele.
Laut einer Studie des DEHOGA Bundesverbandes hängt jeder 17. Arbeitsplatz direkt, indirekt oder induziert vom Gastgewerbe ab. Die Gastronomie bietet Arbeitsplätze für alle Qualifikationen und gehört zu den großen Ausbildungsbranchen. Laut einer Umfrage des Personaldienstleisters Zenjob haben 40 Prozent der Studierenden ihren Job wegen der Coronakrise verloren – viele davon in der Gastronomie.
Das Gastgewerbe ist ein wichtiger Arbeitgeber – und ein relevanter Absatzmarkt für andere Branchen: Wichtigste Zulieferer sind mit einem Anteil von 20,7 Prozent aller Einkäufe die Nahrungsmittelindustrie einschließlich der Getränkeherstellung, gefolgt von den Dienstleistungen des Grundstücks- und Wohnungswesens (17,9 Prozent), dem Einzelhandel (9,4 Prozent) sowie dem Großhandel (9,1 Prozent). Die wichtigsten Abnehmerbranchen des Gastgewerbes sind Verkehr, Großhandel und Baugewerbe. Die Gastronomie hat somit eine hohe Bedeutung im gesamten Wirtschaftskreislauf.
„Es steht vor allem das Gastgewerbe im Fokus der aktuellen Diskussionen, aber was ist mit den Landwirten, den Reinigungsfirmen und Zulieferern, die finanziell an diesen Betrieben hängen? Die Voraussetzungen zum Erhalt von Fördermitteln scheinen gerade für sie recht hoch und zudem undurchsichtig“, sagt Kai Müller, Leitung Unternehmensmarketing Transgourmet Deutschland und Sprecher der Initiative in einer Pressemitteilung. „Fakt ist, dass die Coronakrise und der erneute Lockdown weit mehr Akteure trifft als diejenigen, die im Fokus der politischen Entscheidungen und Berichterstattung stehen. Darauf wollen wir aufmerksam machen.“
Die aktuellen Forderungen der Initiative #WinterMeistern
1) schnellstmögliche Umsetzung der zugesagten außerordentlichen Wirtschaftshilfen
2) Schaffung von Planungssicherheit, um die Winterzeit zu überstehen
3) stärkere Berücksichtigung der indirekt betroffenen Branchen und Unternehmen der Zulieferindustrie (Food, Beverages, Non Food):
– deutliche Absenkung der 80-Prozent-Schwelle, um existenziell betroffenen Unternehmen aus der Zulieferindustrie durch die Winterzeit zu helfen
– klare Parameter für Bezug, Antragstellung und Auszahlung