Die berufliche Abwanderung im Gastgewerbe ist aktueller denn je. Köchinnen und Köche suchen nach neuen Wegen. Jetzt gilt es, den Berufsstand zu sichern. Ein Statement von Barbara Röder, Mitglied des VKD-Vorstands und Vorsitzende des VKD-Landesverbands Hessen.
Ob als Beschäftigte, Betriebsleiter oder Inhaber: Viele Mitglieder des Verbands der Köche Deutschlands e. V. (VKD) sind im Moment verzweifelt und unsicher, wenn es um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze geht. Es ist eines der drängendsten Probleme und betrifft die Sicherung eines ganzen Berufsstands. Wer Angst vor Arbeitslosigkeit hat, ist oft mehr als bereit, seinen gelernten Beruf zu verlassen.
„Im Gespräch und beim Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Betrieben höre ich immer wieder, dass weder Fachkräfte noch Aushilfen verfügbar sind“, sagt Barbara Röder, Landesverbandsvorsitzende Hessen und Mitglied im VKD-Vorstand. „Gab es vor einem Jahr noch die Alternative, zusätzliche Schichten zu besetzen und Spitzenzeiten personell abzufedern, ist der Arbeitsmarkt derzeit fast leergefegt.“
Die Gründe sind vielfältig: Kurzarbeitergeld, das den Lebensunterhalt nicht deckt, Arbeitszeiten, die sich mit Homeschooling nicht vereinbaren lassen und Zahlungsverpflichtungen, denen man nicht nachkommen kann. So sehen sich leider immer mehr Köchinnen und Köche gezwungen, in den Krisenzeiten der Pandemie beruflich zu experimentieren.
„Gerade jetzt dürfen wir aber den Kochberuf nicht aus den Augen verlieren. Es ist vielmehr eine Zeit, in der wir unsere Komfortzone verlassen und beim Kochen neue Wege gehen sollten“, sagt Barbara Röder und bleibt zuversichtlich. „Das braucht ein Umdenken in der Herstellung und Produktion, aber nach meiner Erfahrung bewegen sich Menschen immer dann am meisten, wenn sie eine Krise erleben.“
Für Köchinnen und Köche sowie alle jungen Menschen, die gerade mit diesem Beruf beginnen oder ihn ergreifen möchten, bedeutet dies Wandel und Wechsel. „Die Branche darf nicht die Augen vor einer veränderten Arbeitswelt verschließen. Wir sollten uns neu aufstellen und Konzepte für den sich wandelnden Markt entwickeln“, so Barbara Röder. Der VKD unterstützt seine Mitglieder in der Ausübung ihres Berufs und setzt sich dafür ein, dass eine Ausrichtung und Anpassung an die veränderten Bedingungen gemeinschaftlich möglich ist.
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