Norddeutsche Köche räumen in Berlin ab

Von Aina Keller

Galantine von der Wachtel, Poulardenbällchen, Gurkensalat und Blattsalate. Ochsenschwanz-Schaumsuppe mit Ravioli und Gemüserauten. Gebratener Kalbrücken unter einer Champignonkruste mit Thymianjus. Oder doch lieber Honig-Joghurt-Schnitte mit Birnenkompott und Basilikumeis? Dieser Querschnitt gibt einen kleinen Einblick davon, wie anspruchsvoll die Azubi-Menüs der diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften waren.

Zum 39. Mal kamen junge Talente aus drei gastgewerblichen Ausbildungsberufen in Berlin zusammen, um sich vom 27. bis 29. Oktober zu messen und Top-Leistungen zu zeigen. „Ihr seid die 48 Besten der rund 53.000 Auszubildenden, die unsere Branche hat, ihr könnt stolz auf euch sein“, rief Dehoga-Präsident Guido Zöllick den jungen Nachwuchskräften bei der Siegerehrung zu. Und VKD-Präsident Andreas Becker betonte beim Wettbewerbsessen im Ludwig Ehrhard Haus der IHK zu Berlin, „wie wichtig es sei, die ,Unsichtbaren‘ aus der Küche zu wertschätzen und deren Leistungen anzuerkennen“.

An Motivation mangelte es den diesjährigen Teilnehmern jedenfalls nicht, auch wenn die Anforderungen in der Küche nicht ganz ohne waren: Neben einem umfangreichen Theorieteil galt es in der Praxis, aus einem zuvor unbekannten Warenkorb innerhalb von einer Stunde ein fachlich einwandfreies Vier-Gang-Menü zu entwerfen und dieses am Folgetag für zehn Personen zu kochen. Die Auswahl des Warenkorbs oblag auch diesmal wieder Roland Kestel, der seit mehr als zehn Jahren der Fachjury Küche vorsteht. „Für die Suppe war diesmal Ochsenschwanz gefordert, keine leichte Aufgabe“, so der erfahrene Prüfer. „Das haben wir schon bei der Theorieprüfung festgestellt, als dieses Produkt auch bei der Warenerkennung gefragt war.“ Weiteres aus dem Warenkorb: Wachtel und Poularde für die Vorspeise, Kalbscarré im Hauptgang und Honig, Birne sowie Äpfel im Dessert.

In der Gesamtwertung aller Teile hatte schließlich Aljoscha Knoblich aus Niedersachsen die Nase vorn und zeigte sich ein wenig überrascht: „In der Praxis hat vieles gut gepasst und die Theorie war dann wohl doch besser als gedacht“, fasste er seine Eindrücke direkt nach der Siegerehrung zusammen. Dort wurde deutlich: Ungeachtet von Platzierungen und Medaillen waren die Deutschen Jugendmeisterschaften ein großes gemeinsames Fest unserer Berufe, das nach drei Tagen im Hotel Adlon festlich endete. Im Namen aller Teilnehmer brachte der Thüringer Antonio Nowak es auf den Punkt: „Wir haben kollegial beieinander gestanden und uns immer unterstützt. Diese besondere Erfahrung nehmen wir als ewige Erinnerung unseres Lebens mit, wir werden in Verbindung zu bleiben und uns für die Zukunft zu vernetzen.“

Die Jugendmeister 2018

Koch/Köchin

1. Aljoscha Knoblich, Zum alten Brauhaus, Niedersachsen
2. Daniel Rittweger, Hotel Louis C. Jacob, Hamburg
3. Henrik Rohde, Maritim Hotel Bremen, Bremen

Restaurantfachmann/-frau

1. Julia Wörishofer, Steigenberger Hotel der Sonnenhof, Bayern
2. Mosna Schüler, Hotel Traube Tonbach, Baden-Württemberg
3. Sabine van Deuren, Ameron Hotel Speicherstadt, Hamburg

Hotelfachmann/-frau

1. Katharina Klinger, The Charles Hotel Rocco Forte München, Bayern
2. Jasmin Engel, Hotel Pullman Stuttgart Fontana, Baden-Württemberg
3. Sophie Specht, Relais & Châteaux Hardenberg BurgHotel, Niedersachsen

Mannschaftssieg 2018: Bayern

Hotelfachfrau Katharina Klinger, The Charles Hotel Rocco Forte München

Restaurantfachfrau Julia Wörishofer, Steigenberger Hotel der Sonnenhof

Köchin Carina Linnemann, Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg

Jury Koch/Köchin: Roland Kestel, Paul Emde, Thorben Grübnau, Ronny Pietzner, Ulrich Schäfermeyer, Uwe Staiger, Axel Winkelmann

Die Trägerverbände der Deutschen Jugendmeisterschaften sind der DEHOGA Bundesverband, der VKD, der VSR und das Brillat Savarin Kuratorium der FBMA-Stiftung.

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